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Stresshormone: Cortisol lindert Höhenangst

 

Stresshormone können gegen Höhenangst helfen. Betroffene, denen im Zuge einer Konfrontationstherapie auch Cortisol verabreicht wird, bekommen ihre Höhenangst besser in den Griff als solche, die nur eine Verhaltenstherapie machen. Dies berichtet ein internationales Wissenschaftlerteam in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften. Die Forscher sind der Ansicht, dass Hormone und andere Medikamente eine gute Ergänzung zur Verhaltenstherapie zahlreicher Angststörungen sein können.

 

Stresshormone wie das Cortisol beeinflussen Lern- und Gedächtnisprozesse. Die Forscher um Dominique de Quervain wollten aus diesem Grund herausfinden, ob sie auch die Behandlung von Angststörungen erleichtern können. Sie untersuchten 40 Menschen mit einer nachgewiesenen Höhenangst. Alle Probanden fuhren in einem gläsernen Aufzug ein Gebäude hinauf, allerdings nur virtuell. In Wirklichkeit standen sie auf einer Holzplattform, die Fahrt im Fahrstuhl wurde ihnen über einen Kopfmonitor vorgegaukelt. Die Hälfte der Probanden bekam nun kurz vor der Konfrontationstherapie Cortisol verabreicht.

 

Einige Tage nach dem Test wiederholten die Forscher den Versuch. Es zeigte sich, dass die Cortisol-Probanden beim Fahrstuhlfahren deutlich weniger Angst verspürten als die Kontrollprobanden. Das Nachlassen der Höhenangst zeigte sich auch in den Ergebnissen einer Befragung mit einem standardisierten Fragebogen. Des Weiteren stieg die Hautleitfähigkeit der Probanden (ein weiteres Maß für die Angst) in den angstauslösenden Situationen weniger stark an als bei den Kontrollpersonen. Wie die Forscher weiter berichten, hielt der Erfolg der medikamentösen Therapie an: Auch noch einen Monat nach dem ersten Experiment reagierten die Probanden gelassener auf eine neuerliche Fahrstuhlfahrt.

 

Vermutlich erleichtert das Cortisol die Auslöschung der angstbeladenen Gedächtnisinhalte und erleichtert das Erlernen neuer, angstfreier Erinnerungen, erklären die Forscher ihr Ergebnis.

 

doi: 10.1073/pnas.1018214108

 

28.03.2011 l dpa

Foto: Fotolia/Kröger

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