Bisphosphonate: Besser spritzen statt schlucken |
Bisphosphonate sollten als Jahresinfusion oder Vierteljahresspritze zum Einsatz kommen. Das empfahl Professor Dr. Reiner Bartl vom Osteoporose-Zentrum München beim Pharmacon Davos. Der Mediziner nannte drei Vorteile einer intravenösen Gabe von Ibandronat und Zoledronat: 100-prozentige Bioverfügbarkeit, hohe Knochenaffinität und höchste Potenz. Zudem muss man sich über Therapietreue keine Gedanken machen.
Von der oralen Einnahme von Bisphosphonaten hält Bartl wegen der schlechten Resorption, unerwünschter Nebenwirkungen in Magen und Speiseröhre sowie geringer Compliance dagegen nichts. Bereits nach einem halben Jahr nimmt ein Großteil der Patienten ein verordnetes Bisphosphonat nicht mehr ein. Bartl sprach von einer «Verschwendung von Geldern».
Die zusätzliche Gabe von Calcium und Vitamin D sind dagegen keine Perlen vor die Säue. 1000 mg Calcium und 1000 Internationale Einheiten Vitamin D pro Tag hält Bartl für eine unverzichtbare Begleittherapie zu antiresorptiv oder osteoanabol wirkenden Medikamenten. (ss)
Mehr zum Pharmacon Davos
08.02.2011 l PZ
Foto: Fotolia/Vyazankina