BSE: Nach zehn Jahren fast ausgerottet |
Der Rinderwahnsinn BSE ist weitgehend Geschichte. In Deutschland gibt es nur noch Einzelfälle, in ganz Europa ist die Seuche nahezu ausgerottet. Das gelang mit einem einfachen Verbot: Rindern darf seit 2001 europaweit kein Tiermehl und -fett mehr verfüttert werden.
Zehn Jahre nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland gilt der Rinderwahnsinn heute als nahezu besiegt. Nur noch bei zwei Rindern bundesweit wurde im vorigen Jahr die Seuche festgestellt. Erstmals war BSE bei einer in Deutschland geborenen Kuh am 24. November 2000 auf einem Hof in Schleswig-Holstein diagnostiziert worden. In dem Bundesland tritt die Krankheit mittlerweile schon seit 2005 nicht mehr auf. Für die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter ist BSE Geschichte, wie Geschäftsführer Norbert Wirtz in Bonn sagte. Die Wissenschaft hat das wesentliche Rätsel um BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie; Schwammhirn bei Rindern) gelöst: «Es steht fest, dass die Verfütterung von Tiermehl und Tierfett die Krankheit ausgelöst hat», sagt der Chef des Instituts für neue und neuartige Tierseuchenerreger am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bei Greifswald, Martin Groschup. Spontane BSE-Erkrankungen gebe es nur sehr selten und nur bei sehr alten Rindern.
Mit dem Verfütterungsverbot von Tiermehl, das 2001 europaweit in Kraft trat, seien Neuinfektionen unterbunden worden. Heute steht die EU nach Einschätzung der Kommission kurz vor dem Ende der Seuche. Fälle gibt es noch in Nordamerika, genaue Zahlen allerdings nicht. «BSE hat die deutsche Rinderzucht längst nicht so ins Wanken gebracht wie die britische, wo die Hälfte des Rinderbestandes gekeult wurde», sagte Verbandschef Wirtz.
17.11.2010 l dpa
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