Studie: Sichere Abführmittel in der Stillzeit |
Bisacodyl und Natriumpicosulfat gehen weder bei einmaliger noch bei mehrfacher Gabe in die Muttermilch über. Dasselbe gilt für die aktiven Metaboliten und für die Abbauprodukte der beiden Wirkstoffe. Das zeigte sich im Rahmen einer kleinen Studie an 16 Patientinnen, teilte Boehringer Ingelheim mit. Auch haben sich nach Herstellerangaben in den Jahrzehnten seit der Markteinführung keine Hinweise hinsichtlich negativer Wirkungen auf gestillte Säuglinge gezeigt. Gebrauchs- und Fachinformation enthalten daher nun die Angabe, dass sich beide Wirkstoffe zur Anwendung in der Stillzeit eignen.
Zwei weitere Studien (»Gastroenterology«, 2010, 138 (5), Seite 228 und »American Journal of Gastroenterology«, 2010, 105, Seiten 897 bis 903) an jeweils rund 350 Patienten zeigten zudem, dass bei regelmäßigem bestimmungsgemäßen Gebrauch über vier Wochen entgegen früherer Befürchtungen keine Gefahr einer Gewöhnung oder eines Kaliummangels besteht. Letzterer droht nur, wenn es durch dauernde Überdosierung zu regelmäßigen Durchfällen kommt. Dass die Obstipation nach Absetzen des Medikaments wieder auftrete, sei kein Zeichen von Gewöhnung, sondern der Chronizität der Erkrankung, so Professor Dr. Stefan Müller-Lissner, einer der Studienautoren. (mp)
26.08.2010 l PZ
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