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Irreführende Impf-Studie: Arzt aus Register gestrichen

 

Wegen seiner skandalträchtigen Studie zum Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus bei Kindern darf einer der zuständigen Ärzte in Großbritannien nicht mehr praktizieren. Der Mediziner Andrew Wakefield hatte 1998 mit anderen Wissenschaftlern eine Untersuchung vorgelegt, der zufolge Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern das Risiko erhöhen, Autismus zu bekommen. Daraufhin hatten viele Eltern auch in Deutschland ihre Kinder nicht mehr impfen lassen. Vor allem die Masern breiteten sich wieder stärker aus. Später stellte sich dann heraus, dass es bei der Studie Fehler und Manipulationen gegeben hatte.

 

Nach der Entscheidung des britischen Medizinrates vom Montag wird Wakefield nun aus dem britischen Ärzteregister ausgeschlossen. Er habe sich unehrlich, irreführend und unverantwortlich verhalten, lautete das Urteil. Der 53-Jährige darf allerdings in anderen Ländern arbeiten, derzeit lebt er in den USA. Er hat bereits angekündigt, Einspruch einzulegen. Wakefield habe seine «Vertrauensposition missbraucht» und den «Beruf des Arztes in Misskredit gebracht», urteilte der Rat. Außerdem wurde noch ein weiterer Arzt aus dem Register gestrichen, der an der Untersuchung mitgearbeitet hatte.

 

Die Studie war 2004 von dem britischen Medizinjournal «The Lancet» zurückgezogen worden. Die Mehrzahl der Autoren hatte sich bereits kurz nach dem Erscheinen von den Schlussfolgerungen distanziert. Die Arbeit hatte bei zwölf britischen Kindern einen Zusammenhang zwischen Darmentzündungen und Entwicklungsstörungen wie Autismus untersucht. Dabei wurde ein Zusammenhang mit der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) angedeutet. Keine folgende Studie konnte den Zusammenhang bestätigen.

 

Bei der Anhörung kamen zum Teil abstruse Details ans Tageslicht: So soll Wakefield Kindern bei einer Geburtstagsparty seines Sohnes Blut für die Studie abgenommen und ihnen dafür Geld gegeben haben. Außerdem habe er während der Untersuchung Kinder unnötig stressigen Test, wie etwa Ultraschalluntersuchungen des Gehirns unterzogen. Auch beim Sammeln von Geld für die Studie ging dem Rat zufolge nicht alles mit rechten Dingen zu.

 

25.05.2010 l dpa

Foto: Fotolia/Kzenon

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