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Medikationsfehler: 25.000 Tote jährlich

 

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 25.000 Menschen an Wechselwirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten oder weil Präparate falsch eingenommen wurden. «Das sind mehr Todesopfer als im Straßenverkehr», sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, am Rande einer Fachtagung in Bonn. «Es geht darum, teuer verordnete und von den Kassen gezahlte Medikamente auch optimal für den Patienten einzusetzen.» Die Bevölkerung werde immer älter, und viele alte Menschen müssten regelmäßig mehrere Medikamenten einnehmen. «Hier müssen wir das Medikationsmanagement noch verbessern und einen zusätzlichen Sicherheitsgurt einbauen.» 70 bis 80 Prozent der Apotheken in Deutschland haben bereits eine Datenbank aufgebaut, in der (nur bei ausdrücklichem Einverständnis der Patienten) deren Medikamenten-Daten gesammelt werden. «Der Stammapotheker kann damit sehen, ob Wechselwirkungen zu befürchten sind, ob es Doppelverschreibungen gibt, ob das rezeptfrei gekaufte Medikament passt oder ob eine zusätzliche Überprüfung beim Arzt ratsam ist», erklärte Preis in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Das ist eine doppelte Kontrolle, die sehr sinnvoll ist und institutionalisiert werden müsste.»

 

Bei der Tagung stand auch das zunehmende Problem der Arzneimittelfälschungen in Fokus. «Wir haben weltweit gefälschte Mittel im großen Umfang im Umlauf, größter Einfallsort ist der Versandhandel.» Die EU-Kommission warnt sei längerem vor gefälschten Arzneien, die lebensgefährlich sein könnten. Kontrollen in den Mitgliedsländern förderten nach nur zwei Monaten 34 Millionen gefälschte Tabletten zutage. Schätzungen zufolge sind schon 50 Prozent der über Internet vertriebenen Medikamente Fälschungen. «Es gibt hier keine Sicherheit», warnte der Verbandschef. «Dass Problem ist umso gravierender, wenn man bedenkt, dass auch viele Jugendliche im Internet suchen. Im günstigsten Fall hält das Präparat nicht, was versprochen wurde. Aber im schlimmsten Fall kommt es zu schweren Gesundheitsschädigungen.»

 

08.02.2010 l PZ/dpa

Foto: Fotolia/Bähren

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