Studie: Schlafmangel macht Jugendliche depressiv |
Wer früh ins Bett geht, leidet seltener an Depressionen. Dies berichten Forscher um James Gangwisch von der Columbia University in New York im Fachjournal «Slee«» (Band 33(1), Seiten 97 bis 106). Die Forscher hatten die Schlafgewohnheiten und den Gemütszustand von fast 16.000 Jugendlichen erfragt. Der Untersuchung zufolge haben Jugendliche, die um Mitternacht oder später schlafen gehen, ein um 24 Prozent erhöhtes Risiko, eine Depression zu entwickeln, gegenüber Jugendlichen, die um 22 Uhr oder früher von ihren Eltern ins Bett geschickt wurden. Auch das Risiko für Suizidgedanken war bei den Nachteulen um 20 Prozent erhöht. Jugendliche, die in der Regel etwa fünf Stunden pro Nacht schliefen, hatten sogar ein um 71 Prozent erhöhtes Depressionsrisiko gegenüber denjenigen, die regelmäßig acht Stunden Schlaf bekamen.
Der Zusammenhang zwischen Schlafstörungen beziehungsweise Schlafmangel und Depressionen ist schon länger bekannt. Was jedoch Symptom und was Ursache ist, bleibt noch unklar. Gangwisch und seine Kollegen meinen, Schlafmangel könnte zu einer Depression beitragen, indem er die Stressbewältigung, das Urteilsvermögen und den Umgang mit anderen Menschen beeinträchtige. Als ideale Schlafdauer für Jugendliche gelten neun Stunden pro Nacht. (ch)
05.01.2010 l PZ
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