Grippeimpfstoff: Pharmafirmen vor dem Europarat |
Mit dem möglichen Druck der Pharmaindustrie auf Regierungen zum Einkauf großer Mengen Schweinegrippe-Impfstoffe will sich der Europarat in Straßburg beschäftigen. Die parlamentarische Versammlung werde auf Initiative des deutschen Sozialdemokraten und Arztes Wolfgang Wodarg am 26. Januar eine Anhörung mit Vertretern der Pharmaindustrie und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranstalten, sagte eine Sprecherin der Staatenorganisation heute in Straßburg. Noch sei nicht klar, ob die Sitzung öffentlich sei oder hinter verschlossenen Türen stattfinden würde.
Die Pharmaindustrie habe die Gefahr der Schweinegrippe hochgespielt und die Regierungen unter Druck gesetzt, sagte Wodarg heute der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Es ist mir unverständlich, wieso die nationalen Forschungsinstitute da mitgemacht haben.» Bereits im Dezember hatte Wodarg eine Petition gegen den «falschen Alarm» lanciert, der «Millionen gesunde Menschen der überflüssigen Gefahr von Nebenwirkungen nicht ausreichend getesteter Impfstoffe aussetzt».
11.01.2010 l dpa
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