Rabattverträge: Ja, aber... |
Die meisten im Bundestag vertretenen Parteien halten Rabattverträge für grundsätzlich sinnvoll. Mit der aktuellen Umsetzung sind sie allerdings nur mäßig zufrieden. «Wettbewerb im Arzneimittelmarkt ist wichtig. Die Rabattverträge sind dabei ein sinnvolles Instrument», sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz, bei einer Podiumsdiskussion während des DAV-Wirtschaftsforum in Berlin. Ihre Bundestagskollegen Peter Friedrich (SPD), Birgitt Bender (B90/Grüne) und Daniel Bahr (FDP) teilten diese Einschätzung.
Gleichzeitig kritisierten die Abgeordneten jedoch die Konzeption mancher Rabattvereinbarungen. Widmann-Mauz hält zum Beispiel wenig davon, nur ein Pharmaunternehmen mit der Lieferung eines Wirkstoffes zu betrauen. Dies stelle die Verfügbarkeit des Arzneimittels in Frage. Bei der im Juni startenden dritten Rabattrunde hat jeweils nur ein Pharmahersteller den Zuschlag für eines der 315 Lose erhalten. Auch Friedrich räumte ein, dass es Probleme gebe. Das überrascht ihn jedoch nicht: «Wir haben Neuland betreten. Da gibt es immer Schwierigkeiten.» Bei aller Kritik dürfe man jedoch nicht vergessen, dass über die Rabattverträge das Oligopol im Generikamarkt aufgebrochen werden konnte.
Allein der Vertreter der Linkspartei, Ilja Seifert, konnte nichts Positives an den Rabattverträgen erkennen: «Natürlich ist Sparen wichtig. Patienten benötigen aber die Medikamente, die ihnen helfen, nicht diejenigen die am preiswertesten sind.» Vor allem chronisch Kranke seien darauf angewiesen, Medikamente, die sie kennen, weiter zu erhalten. (dr)
08.05.2009 l PZ
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