Rabattverträge: DAV fordert drei Lieferanten |
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) fordert klare Kriterien für Rabattverträge. Beim DAV-Wirtschaftsforum in Berlin machte Verbandsvorsitzender Fritz Becker deutlich, dass die Apotheker zwar grundsätzlich zu Rabattverträgen stünden. Diese müssten jedoch bestimmte Anforderungen erfüllen, damit sie Apotheken und Verbraucher nicht überforderten. Becker benannte drei Punkte: «Es muss mindestens drei Lieferanten geben, alle Beteiligten müssen rechtzeitig informiert werden, es muss ausreichende Übergangsfristen geben.» Die AOK hätten diese Punkte bei ihren am 1. Juni startenden Verträgen leider nicht vollständig beachtet, sagte Becker. Besondere Sorge bereite ihm die Tatsache, dass die Wirkstoffe in jedem Gebietslos von nur einem Hersteller vertrieben werden. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit für Lieferdefekte massiv. Leidtragende seien die Patienten und die Apotheker, da auf sie erhebliche Mehrarbeit zukomme.
Becker zitierte eine Studie, nach der die Apotheken mehrere hundert Millionen Euro bei der Umsetzung dieser Vereinbarungen zwischen Krankenkassen und Herstellern verlieren. Bislang wird die Mehrarbeit der Apotheker von den Kassen nicht honoriert. Der DAV-Vorsitzende forderte deshalb, dass diese Leistung bei der Anpassung des Kassenabschlages berücksichtigt werden müsse. (dr)
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07.05.2009 l PZ
Foto: ABDA/Gust