Schlaganfall: Antipsychotika erhöhen Risiko |

Ältere Patienten, die Antipsychotika einnehmen, weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall auf. So das Ergebnis einer Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 337, 2008, a1227). Besonders gefährdet seien Demenz-Patienten. Bei ihnen stieg das Schlaganfallrisiko um das Dreieinhalbfache. Die Autoren der Studie befanden, dass das Risiko für einen Schlaganfall unter der Therapie mit den modernen atypischen Antipsychotika sogar höher war als mit den konventionellen. Diesen Rückschluss halten andere Fachkreise jedoch aufgrund methodischer Mängel der Studie derzeit für nicht zulässig.
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft fordert, den Einsatz von Antipsychotika vor allem bei älteren und demenzkranken Menschen neu zu überdenken. Bereits im November 2008 hatte die europäische Zulassungsbehörde EMEA auf das erhöhte Mortalitätsrisiko unter konventionellen und atypischen Antipsychotika bei der Verordnung bei Demenz hingewiesen. (kg)
09.01.2009 l PZ
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