Ökologie: Arzneimittel als Umweltgifte |

Medikamente sollen mittels «nachhaltiger Pharmazie» umweltverträglicher werden. Wie Belastungen der Umwelt durch Arzneimittelrückstände in den Gewässern reduziert werden können, diskutierten Experten aus Industrie, Wasserwirtschaft, Pharma- und Umweltforschung auf einer Tagung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sie forderten, den gesamten Lebenszyklus von Arzneimitteln zu betrachten: von der Entwicklung über die Produktion und die Anwendung bis zur Entsorgung. Hier sind sowohl die pharmazeutischen Wissenschaften als auch jeder einzelne Apotheker gefordert. So könnten Umweltverträglichkeiten schon beim Moleküldesign beachtet werden. Bei zielgenauen Wirkstoffen könne die Dosierung verringert werden. Eine Umweltklassifikation der zur Verfügung stehenden Medikamente würde Ärzten und Apothekern eine Wahl lassen. Dazu müsse jedoch deren Bewusstsein für die Problematik geschärft werden. Dr. Hans-Christian Schaefer, Ökologe an der Universität Mainz und Mitglied der DBU: «Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Abgelaufene oder alte Arzneimittel gehören nicht in die Toilette.» Er empfahl, Restbestände in der Apotheke zur Entsorgung abzugeben. (db)
28.04.2008 l PZ
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