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Bundestag: Stammzellgesetz gelockert

 

Der Stichtag für den Import von embryonalen Stammzelllinien aus dem Ausland ist vom 1. Januar 2002 auf den 1. Mai 2007 verlegt worden. Dies beschloss der Bundestag am Freitag in Berlin. 346 Bundestagsabgeordnete stimmten für die einmalige Verlegung des Stichtags, 228 dagegen; 6 Abgeordnete enthielten sich. Damit folgten sie einer Gesetzesvorlage, die unter anderem von Bundesforschungsministerin Annette Schavan befürwortet wurde. Mit deutlicher Mehrheit hatten die Abgeordneten zuvor sowohl eine großzügige Freigabe als auch ein totales Verbot der Stammzellforschung an embryonalen Zellen abgelehnt. Schon vorab waren die Stichtagsregelung und die Stammzellforschung an sich kontrovers diskutiert worden. Die Wissenschaftler selbst begrüßen die Lockerung des Stammzellenimports: «Wir sind erleichtert, dass es zu diesem Kompromiss gekommen ist», sagte der Bonner Stammzellforscher Professor Dr. Oliver Brüstle der Deutschen Presse-Agentur dpa in Bonn.  Der Zugang zu qualitativ hochwertigen Stammzelllinien werde damit möglich. Er wies darauf hin, dass Deutschland immer noch im internationalen Vergleich «eine der restriktivsten Regelungen» habe. Professor Dr. Jürgen Hescheler  vom Institut für Neurophysiologie an der Universität Köln will die Regelung schon bald für ein internationales Projekt anwenden. «Es ist wichtig, dafür neue hochqualitative Stammzellen zu haben», sagte Hescheler, der auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Stammzellforschung ist. Gegensätzlich reagierte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholike, Professor Dr. Hans Joachim Meyer: «Wir haben vor dieser Entscheidung gewarnt, weil wir sie in der Sache für nicht gerechtfertigt und mit Blick auf den Lebensschutz in der biomedizinischen Forschung für das falsche Signal halten». Die Stichtagsregelung dürfe nicht zur «Wanderdüne» werden. Dem stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden Professor Dr. Andreas Pinkwart geht das Ergebnis dagegen nicht weit genug. Die einmalige Verschiebung des Stichtags sei halbherzig, sagte er. Das Parlament habe die Chance auf eine neue rechtliche Grundlage vertan, die eine verantwortungsvolle Forschung mit embryonalen Stammzellen auf internationalem Niveau in Deutschland ermöglicht. Pinkwart: «Die Entscheidung ist mehr Bremse als Motor für die Stammzellforschung.» (db)

 

11.04.2008 l PZ

Foto: PLoS Biology

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