HIV-Impfung: Mehr Schaden als Nutzen |
In einer Phase-III-Studie mit dem HIV-Impfstoff V520 infizierten sich mehr Patienten in der Verum- als in der Placebogruppe mit dem HI-Virus. Dies ergab eine rückblickende Analyse der im September abgebrochenen STEP-Studie, die auf der Tagung des HIV Vaccine Trial Network vorgestellt wurde. Während in der ersten Auswertung in beiden Gruppen noch annähernd gleich viele Infektionen auftraten (21 unter Placebo, 24 unter Verum), ist jetzt die Rede von 49 Infizierten bei den Geimpften gegenüber 33 im Placeboarm. «Die Impfung kann eine HIV-Infektion nicht auslösen», schreibt Hersteller MSD in einer Pressemitteilung. Sie besteht aus einem replikationsunfähigen Adenovirus; ein Erkältungsvirus, das als Vektor für drei synthetisch hergestellte HIV-Gene fungiert. Die Daten deuten daraufhin, dass Geimpfte, die bereits immun gegen Erkältungsviren waren, besonders empfänglich für eine Ansteckung mit HIV sein könnten. Hier könnte eine übermäßige Immunstimulation durch die Vakzine es den HI-Viren erleichtert haben, CD4-Zellen zu befallen. Dr. Keith Gottesdiener, Vizepräsident der klinischen Forschungsabteilung für Impfstoffe und Infektionskrankheiten bei MSD Vizepräsident versprach Aufklärung. (db)
13.11.2007 l PZ