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HIV: Zwölf Jahre unerkannt

 

Als 1981 eine bis dahin rätselhafte Immunschwäche von US-Forschern erstmals beschrieben wurde, hatte sich das HI-Virus schon etwa zwölf Jahre unerkannt in den USA verbreitet. Dies berichtet ein internationales Forscherteam nach Gen-Analysen zahlreicher Viren in den «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (online vorab). Wahrscheinlich war das HI-Virus um das Jahr 1966 herum von Afrika nach Haiti gelangt und von dort 1969 schließlich in die USA. Michael Worobey von der University of Arizona (Tuscon/US-Staat Arizona) und seine Mitarbeiter hatten Virusproben der ersten bekannten Aids-Patienten aus Haiti analysiert und mit mehreren Proben aus Afrika, Amerika und dem Rest der Welt verglichen. Daraus erstellten sie eine Verbreitungskarte für das Virus. Die Wissenschaftler untersuchten das Virus HIV-1 der Hauptgruppe M mit dem Subtyp B. Dieses ist das erste HI-Virus, das entdeckt wurde und das in allen Ländern außerhalb Afrikas südlich der Sahara vorherrscht. Bisherige Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass dieser Virustyp um 1930 herum in Zentralafrika entstand. Die Auswertung der genetischen Daten zeigte nun, dass sich das Virus mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst innerhalb von Haiti und dann von dort über die Welt ausbreitete. Quasi als «Saat-Virus» verursachte der Haiti-Virustyp Epidemien andernorts, etwa in Trinidad und Tobago. Bislang hatten Experten angenommen, dass das Virus Ende der 1970er-Jahre mit eingereisten Nordamerikanern zu dem Inselstaat gelangte. Die jetzige Untersuchung belege hingegen, dass Haiti der Ursprungsort des dortigen Epidemie-Virustyps ist, schreiben die Forscher um Worobey. In den USA habe sich das Virus möglicherweise zunächst langsam in der heterosexuellen Bevölkerung verbreitet, bevor es in die Hochrisiko-Gruppe homosexueller Männer gelangte, vermuten die Forscher. Dort habe es sich dann so stark verbreitet, dass es schließlich bemerkt wurde. Aufgrund der nun mehr 40-jährigen Entwicklungsgeschichte des Virus in Haiti sei dort eine hohe genetische Vielfalt zu finden, was für die Impfstoffforschung wichtig sein könne.

 

29.10.2007 l dpa

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