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Verhütungskrise

200 Millionen Frauen ohne Schutz

Mehr als 200 Millionen Frauen weltweit haben keinen ausreichenden Zugang zu Verhütungsmitteln. Darauf macht die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des heutigen Weltverhütungstages aufmerksam. 
PZ
26.09.2024  16:15 Uhr

Immernoch ist jede zweite Schwangerschaft weltweit ungeplant. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können global zwar 77 Prozent der Frauen ihren Bedarf an modernen Verhütungsmitteln decken, jedoch sind es in Afrika südlich der Sahara nur 58 Prozent. »Dort ist die Situation vieler heranwachsender Mädchen kritisch«, erklärt Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW in einer Mitteilung.

Jedes zehnte Mädchen bekommt dort ihr erstes Kind bereits vor dem 18. Lebensjahr. »Das schränkt nicht nur die Zukunftsperspektiven der jungen Frauen erheblich ein, sondern birgt auch erhebliche gesundheitliche Risiken«, sagt Kreutzberg. Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt seien weltweit die häufigste Todesursache bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren.

Die Ursachen für den unzureichenden Zugang zu Verhütungsmitteln sind vielfältig: fehlende Gesundheitsdienste in ländlichen Regionen, Lieferengpässe der Produkte, hohe Kosten, kulturelle und religiöse Barrieren sowie Mythen über Nebenwirkungen.

Bedarf an Forschung

»Zudem bestätigen diverse Studien, dass auch bei Männern ein hohes Bedürfnis an Verhütung besteht, das nur unzureichend mit den verfügbaren Methoden gedeckt wird«, so Kreutzberg. Zu Verhütungsmitteln für Männer, aber auch für Frauen müsse weiter geforscht werden – vor allem zu Präparaten für Erstnutzerinnen. »Um die Nebenwirkungen für diese Zielgruppe zu minimieren, sollte die Forschung den Schwerpunkt auf hormonfreie oder zumindest minimaldosierte estrogenhaltige Verhütung setzen.«

Außerdem gebe es Bedarf an benutzerfreundlicheren Lösungen, die keine durchgehende Kühlung erfordern oder von der Akzeptanz des Umfelds unabhängig sind. Auch sichere Alternativen zum Kondom, die sowohl vor Schwangerschaften als auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen, sind dringend erforderlich.

Die Forschung werde nur unzureichend gefördert. So habe etwa die Europäische Union ihre Mittel hierfür von 48 auf 11 Millionen Euro im Jahr 2022 gekürzt. Nur wenige Akteure, hauptsächlich große Pharmaunternehmen, investierten in die Entwicklung neuer Präparate. Lediglich 37 der insgesamt 191 Verhütungsmittel, die sich derzeit in Entwicklung befinden, stammten aus der EU, davon zehn aus Deutschland. »Hier ist die Bundesregierung gefragt«, sagt Kreutzberg. »Die seit diesem Jahr vom Bund bereitgestellten Gelder für die Forschung zu Verhütungsmitteln für alle Geschlechter sind ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.« Dennoch sollten die vom Forschungsministerium für 2025 aktuell eingeplante Summe von 6,35 Millionen Euro deutlich erhöht werden.

Kreutzberg: »Die Lage in Subsahara-Afrika zeigt: Forschung und Entwicklung von Verhütungsmitteln orientieren sich zu stark am westlichen Absatzmarkt und zu wenig an den Bedürfnissen und Anforderungen des Globalen Südens.«

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