2. Gemeinsame Doktoranden-Tagung Klinische Pharmazie |
Die Veranstaltung für Doktoranden richteten die Mitglieder mehrerer Fachgesellschaften aus dem Bereich der Klinischen Pharmazie aus. / © privat
Nach der erfolgreichen 1. Gemeinsamen Doktoranden-Tagung Klinische Pharmazie, die im November 2023 vom Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha), der Arbeitsgruppe der Leitenden Apotheker in Universitätsklinika (LAUD im VUD), der Fachgruppe Klinische Pharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) und der Stiftung Patient & Klinische Pharmazie in Münster initiiert wurde, fand nun vom 22. bis zum 23. November 2024 die 2. Gemeinsame Doktoranden-Tagung in Hamburg statt.
Die Organisation vor Ort übernahm der Arbeitskreis von Professor Dr. Sebastian Wicha. Für die Tagung wurden 32 Abstracts eingereicht, die sowohl Projektskizzen als auch abgeschlossene Promotionen zum Inhalt hatten. Thematisch wurde das breite Spektrum der Forschung in der Klinischen Pharmazie abgebildet und reichte von Medikationsfehlern bei Kindern mit oraler Antitumortherapie über Entlassmanagement bis hin zum Vergleich populations-pharmakokinetischer Modelle.
Im Rahmen der Tagung wurden 12 Abstracts für Kurzvorträge und sechs für eine sogenannte Blitzlicht-Session ausgewählt. Diese fand zum ersten Mal statt. Die Doktoranden fassten kurz und prägnant die Inhalte ihrer Projekte zusammen, die sich schwerpunktmäßig mit patientenorientierten Outcomes beschäftigten. Dieses Format wurde hervorragend umgesetzt und kam auch beim Publikum sehr gut an.
Am ersten Tag wurden Maßnahmen zur Prozess- und Qualitätsoptimierung im Krankenhaus, zur Reduktion von Medikationsfehlern, zur Präzisionsdosierung von Linezolid, zur physikalisch-chemischen Stabilität von applikationsfähigen nab-Paclitaxel-Infusionsdispersionen, zu Herausforderungen bei der Kultivierung humaner Tumorzellen und zu prädiktiven Risikoscores für ein post-operatives Delir vorgestellt. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen, für das das Team um Wicha noch ein spannendes Kneipenquiz organisiert hatte.
Den zweiten Tag eröffnete Professor Dr. Derek Steward, zugeschaltet aus Aberdeen per Zoom, mit einem Vortrag zu dem Thema »Successful publication and dealing with reviewer comments«. Als Editor in Chief des International Journals of Clinical Pharmacy gab er wichtige Hinweise zur Auswahl des richtigen Journals, zur Definition des Begriffs Autor, zur Auswahl der Art des Journals und zur angemessenen Terminologie. Auch die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) beim Schreiben wurde angesprochen und darauf hingewiesen, dass eine KI eine gute Unterstützung zur Verbesserung von Sprache und Grammatik ist, deren Verwendung aber unbedingt angegeben werden muss.
Auch das Granada Statement von 2022 zur Verbesserung von Veröffentlichungen wurde während des Vortrags vorgestellt. Der Vortrag von Steward wurde von der Stiftung Patient & Klinische Pharmazie gesponsert.
Im letzten Teil der Tagung wurden Projekte zur QTc-Zeit-Verlängerung, zur Dosisanpassung während der therapeutischen Plasmapherese, ein Vergleich der Medikationsfehler bei oraler Antitumortherapie bei Kindern und Erwachsenen sowie die Qualität von Medikationsanalysen in öffentlichen Apotheken anhand von Ringversuchen vorgestellt.
An der Tagung nahmen 42 Doktorandinnen und Doktoranden und deren Betreuer teil. Die Bandbreite der wissenschaftlichen Arbeiten zeigte deutlich die Relevanz der Klinischen Pharmazie für eine sichere und optimale Patientenversorgung in der Klinik und der öffentlichen Apotheke.
Die 3. Gemeinsame Doktoranden-Tagung findet vom 28.11. bis zum29.11. in München statt – gemeinsam mit der Jahrestagung der DGKPha, die vom 29.11. bis zum 30.11.2025 stattfinden wird. Alle Informationen sowie das Abstractbuch finden sich unter www.adka.de/wissenschaft/doktorandentagung.