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Gendiagnostik: Passt das Medikament zum Patienten?

 

Stratifizierte Arzneimitteltherapie: Diese neue Methode, die Arzneitherapie an den individuellen Patienten anzupassen, stellte Professor Dr. Theo Dingermann von der Goethe-Universität Frankfurt am Main beim Pharmacon in Schladming vor. Ziel ist es, schneller zu einer effektiven und verträglichen Pharmakotherapie zu kommen, indem man diese an das genetische Profil eines Patienten anpasst.

 

Mittels Gentest werden sowohl Faktoren erfasst, die die Pharmakodynamik eines Wirkstoffs bestimmen, als auch solche, die die Metabolisierung und Ausscheidung, also die Pharmakokinetik steuern. Es geht zum Beispiel um die genetisch bedingte Expression von Transportproteinen, die Wirkstoffe gezielt in Zellen ein- oder ausschleusen, und um metabolisierende Enzyme wie Cytochrom-P450-Isoenzyme.

 

«Die Target-Expression beeinflusst die Ansprechrate enorm, aber je mehr Störfaktoren hinzukommen, umso geringer ist das Ansprechen», erklärte Dingermann. Solche Störfaktoren könnten exogen oder endogen sein und müssten identifiziert werden. Zu den endogenen Faktoren gehört die individuelle Enzymausstattung, die genetisch festgelegt ist und die Kinetik eines Wirkstoffs bestimmt. Hinsichtlich der CYP-Enzyme unterscheidet man vier Typen: schlechte Metabolisierer (poor, PM), intermediäre (intermediate, IM), normale (extensive, EM) und ultra-schnelle (ultrarapid, UM) Metabolisierer.

 

Dingermann stellte einen diagnostischen Test vor, der nur Gene erfasst, die für Proteine kodieren, die spezifisch die Pharmakokinetik und -dynamik bestimmen. Krankheitsrelevante Mutationen würden nicht erfasst. Wenn das Metabolisierungsmuster des Patienten bekannt ist, könne der Arzt zum Beispiel gezielt ein Antidepressivum auswählen und die Dosis anpassen. So könne man schneller eine wirksame antidepressive Therapie finden, ohne Nebenwirkungen durch verlangsamten Wirkstoffabbau zu riskieren, so Dingermann. «Das ist aber keine personalisierte Therapie. Wir suchen nicht nach Krankheiten, sondern betreiben damit eine Arzneistoff-bezogene Diagnostik.» Apotheker sollten sich zum Vorreiter dieser Entwicklung machen. (bmg)

 

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22.01.2018 l PZ

Foto: PZ/Alois Müller

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