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AOK piesackt Apotheker

 

Die AOK will Direktverträge mit Versandapotheken schließen und das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheker aufheben. Beide Punkte sind Teil der AOK-Positionen für die kommende Legislaturperiode, die der Bundesverband der Kasse heute in Berlin vorgestellt hat.

 

Der AOK-Vorstandsvorsitzende Martin Litsch (Foto) nannte das Fremdbesitzverbot eine «mittelalterliche Vorstellung aus der Zeit der Fugger». Es sei nicht mehr zeitgemäß, dass sich ein einzelner Wirtschaftszweig in einer rechtlich geschützten Lage befinde. Den Apotheken gehe es wirtschaftlich ohnehin blendend, erklärte Litsch. «Wenn wir uns die Zahl der Apotheken in Deutschland anschauen, müssen wir uns da keine Sorgen machen», sagte der AOK-Chef.

 

Litsch will deshalb für mehr Wettbewerb im Apothekenmarkt sorgen und unter anderem Direktverträge mit Versandapotheken abschließen. Sie sollen AOK-Versicherte günstig mit Arzneimitteln versorgen. Versender mit Sitz im europäischen Ausland können seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem vergangenen Oktober Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente geben. Deutsche Apotheken dürfen dies nicht, denn hierzulande gilt für die Präparate eine Preisbindung. «In solchen Verträgen können wir sehr konkrete Bedingungen ausmachen, das finden wir gut», sagte Litsch. Offizin-Apotheker finden diese Pläne vermutlich weniger gut. Ihnen riet der AOK-Chef, mehr Geld für Beratungsleistungen zu verlangen, denn dort liege ihre Kernkompetenz.

 

Auch Exklusivverträge kamen zur Sprache. Die AOK ärgert sich, dass sie seit Mai keine solchen Abkommen zur Impfstoff- und Zytostatika-Versorgung mehr schließen darf. Bis dahin hatte sie spezielle Verträge mit einzelnen Apotheken ausgehandelt: AOK-Versicherte durften ihre Krebsmedikamente und Impfstoffe dann nur in diesen Offizinen kaufen. Das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) hatte damit Schluss gemacht.

 

Nun klagt die AOK über hohe Ausgaben für Krebsmedikamente. Die gesamte Gesetzliche Krankenversicherung hat Litsch zufolge durch die Neuregelung bereits jetzt etwa eine halbe Milliarde Euro verloren. Die Rabattverträge mit den Zytostatika-Herstellern brächten dagegen kaum etwas ein. Die AOK fordert deshalb, die Zyto-Verträge wieder einzuführen. Litsch wies auch darauf hin, dass die alten Verträge rein rechtlich gesehen noch bis September gelten. Einige Apotheken ohne Vertrag würden jedoch schon jetzt wieder Zytostatika für AOK-Patienten herstellen. Das zeuge von einer merkwürdigen Rechtsauffassung und sei Humbug. Diese betreffenden Apotheker könnten sich auf Retaxierungen einstellen. (ap)

 

04.07.2017 l PZ

Foto: AOK

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