Pharmazeutische Zeitung online

Halbe Tabletten: Neue Idee zur sicheren Aufbewahrung

 

Wie lässt sich eine geteilte Tablette fachgerecht lagern? Diese Frage beschäftigte den Verpackungsfachmann Helmut Dürrwang, als er selbst anfangen musste, regelmäßig Tabletten einzunehmen und diese dafür zu teilen. Da er keine befriedigende Lösung fand, entwickelte er kurzerhand selbst eine einfache Möglichkeit: Entlang einer Perforation kann ein Teil des Blisters um 180 Grad umgeklappt werden, sodass Abdeckfolie auf Abdeckfolie liegt. Über eine solche Perforation verfügen viele Blister bereits. Zusätzlich werden Schnitte am Rand des Blisters eingestanzt. So lässt sich der umgeklappte Teil an den Einschnitten fixieren. Dabei liegt die geteilte Tablette geschützt in ihrem Fach, wie in einem Depot. Depot-Blister nennt Dürrwang daher solche vorgestanzten Primärpackmittel und versichert: «Die Handhabung ist einfach und sicher.»

«Bisher überlässt die Pharmaindustrie es der Kreativität der einzelnen Patienten, wie sie ihre geteilten Tabletten aufbewahren», so Dürrwang gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. «Das stellt die kompletten Sicherheitsmaßnahmen bei der Produktfertigung infrage, weil so höchstwahrscheinlich unsachgemäß mit der verbliebenen halben Tablette umgegangen wird.»

Dürrwang hat sich seine Idee schützen lassen und versucht nun, Interessenten in der Pharma- und Verpackungsbranche zu finden. Die Blistergröße würde sich nicht ändern, es könnte dasselbe Material verwendet werden, nur die Stanzen für die Verblisterung müssten ausgetauscht werden – ein großer Vorteil für die Arzneimitteltherapiesicherheit bei relativ geringen Kosten, ist sich Dürrwang sicher. Bei einem neuen Arzneimittel sei die Idee sogar kostenneutral umsetzbar.

«Das Prinzip ist so einfach, dass ich nicht glauben kann, dass man nicht schon längst auf diese Idee gestoßen ist», sagt Dürrwang. «Da ich selbst in der Verpackungsbranche im Pharma- und Kosmetikbereich tätig war, wusste ich, dass man nach Lösungen gesucht hat, die gut, preiswert und leicht umzusetzen waren.» Aus mangelnder Nachfrage durch die Patienten habe die Industrie die Sache jedoch nicht weiterverfolgt, mutmaßt Dürrwang. Er hofft, dass sich das bald ändert. Auf Fachebene habe er bereits viel Zuspruch erhalten. «Zumindest Tabletten mit Bruchkerben sollten in solch einem Blister verpackt werden», so der Verpackungsexperte. Da die übrige Tablettenhälfte aber auch im Depotblister nicht komplett feuchtigkeitsgeschützt wäre, eignet sich die Methode nicht für alle Wirkstoffe und Formulierungen. (dh)

Lesen Sie dazu auch
Tablettenteilen: Aus eins mach zwei, PZ 40/2010

 

10.03.2017 l PZ

Foto: Helmut Dürrwang

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.