Zentrale Fiebersaft-Herstellung in Brandenburgs PTA-Schule? |
Nach Informationen der PZ wurde in Brandenburg diskutiert, ob die einzige PTA-Schule des Landes zentral Fiebersäfte herstellen sollte. / Foto: IMAGO/Marc Schüler
Die Brandenburger Landesapothekerkammer und das Gesundheitsministerium des Landes haben in den vergangenen Tagen eine Idee zur Verbesserung der Versorgungslage bei Ibuprofen- und Paracetamol-haltigen Fiebersäften diskutiert. Demnach hatte die Kammer dem Ministerium vorgeschlagen, dass nach einer zentralen Wirkstoffbeschaffung die einzige PTA-Schule des Landes in Eisenhüttenstadt Fiebersäfte herstellt, die dann in den Apotheken abgegeben werden können. Konkret hätten die Schülerinnen und Schüler die Herstellung unter Aufsicht von Apothekerinnen und Apothekern durchführen sollen.
Die Kammer soll den Vorschlag Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vorgetragen haben. Mehrere Medien berichten aber inzwischen, dass das Brandenburger Ministerium wiederum das Bundesgesundheitsministerium kontaktiert und eine Absage erhalten habe. »Als mögliche ›Brandenburger Lösung‹ zur Begegnung von Lieferengpässen bei Fiebersäften für Kinder wurde die Herstellung in einer zentralen Produktionsstätte als Dienstleistung für Brandenburger Apotheken (...) identifiziert«, teilte das Ministerium laut Nachrichtenagentur dpa mit. Es habe dann am 3. Januar die Rückmeldung vom Bund erhalten, dass die Zustimmungen nicht erteilt werden könnten, da die rechtlichen Voraussetzungen nicht vorlägen.
In dieser Woche will auch der Landtag über die Medikamentenversorgung in Brandenburg debattieren. »Die aktuelle Versorgungssituation bei Arzneimitteln ist von vielfältigen Lieferschwierigkeiten und Versorgungsengpässen gekennzeichnet und muss dringend verbessert werden«, hieß es vom Potsdamer Ministerium laut Nachrichtenagentur dpa. Die Potsdamer Behörde wolle zusammen mit den anderen Ländern weiter auf den Bund einwirken, endlich wirksame Maßnahmen zur Stabilisierung der Versorgung umzusetzen, hieß es. Die bisherigen Schritte des Bundes seien zu begrüßen, reichten aber nicht aus.
Das Haus von Gesundheitsministerin Nonnemacher mahnte zudem erneut, »Arzneimittelflohmärkte« und die Verwendung von abgelaufenen Arzneimitteln seien nicht geeignet, um auf Engpässe zu reagieren. Auch eine Weitergabe von Arzneimitteln innerhalb der Familie oder an Freunde im Rahmen der Nachbarschaftshilfe sei keine Option. Dies könne gefährlich werden und zu falschen Therapien führen. Ein Laie könne auch nicht entscheiden, ob ein Arzneimittel nach der Frist zur Verwendbarkeit noch genutzt werden könne.