Stadt Wien verschenkt Grippe-Impfungen |
Die Wiener Hofburg zieht viele Touristen an - auch in der Coronavirus-Pandemie. Die Stadt will ihren Kliniken den Rücken frei halten und mit einer neuen Impfaktion zumindest die Zahl der Grippekranken reduzieren. / Foto: Adobe Stock/ LALSSTOCK
In der Saison 2020/21 wird der Grippe-Impfstoff und die Grippeschutz-Impfung kostenlos angeboten. Das kündigt die Stadt Wien auf ihrer Website an. Die Aktion soll insbesondere gefährdete Bevölkerungsgruppen motivieren, sich impfen zu lassen, wie die österreichische Presseagentur APA berichtet. Dafür will die Landeshauptstadt ab Oktober 2020 eigens Impfstraßen einrichten. Wo allerdings geimpft werden soll, ist noch unklar, so die APA mit Verweis auf einen Sprecher des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).
Eine Lösungsidee für das logistische Problem hat bereits die liberale Partei Das Neue Österreich und Liberales Forum (NEOS) geäußert. Sie fordert, die Apotheker miteinzubeziehen. Immerhin hat die Stadt Wien insgesamt knapp 1,9 Millionen Einwohner.
Ziel der Aktion ist es, die Doppelbelastung für das österreichische Gesundheitssystem während der Coronavirus-Pandemie so gering wie möglich zu halten. Wer eine Grippeschutz-Impfung hat, landet nicht so schnell auf der Intensivstation, so die Hoffnung.
Bereits im April 2020 hatte die Stadt Wien kostenlose Impfungen angekündigt und große Mengen an Influenza-Impfstoff eingekauft, heißt es laut APA aus dem Hacker-Büro. Rund 400.000 Impfdosen sollen derzeit zur Verfügung stehen.
Kinder bekommen in Österreich die Grippeschutz-Impfung grundsätzlich kostenlos. Zudem sind einige Dosen für vulnerable Gruppen reserviert. Für die Impfstoffe, die seitens des Ministeriums für das Land organisiert werden, gibt es einen Verteilungsschlüssel.
Doch bei den Impfstoff-Reserven könnte es in diesem Jahr eng werden, befürchten einem ORF-Bericht zufolge die österreichischen Ärzte. Eine Umfrage des Gesundheitsministeriums hatte ergeben, dass 27 Prozent der Österreicher sich im kommenden Herbst gegen Influenza impfen lassen wollen. »Für diese große Nachfrage allerdings ist derzeit nicht genügend Impfstoff vorhanden. Konkret sind nur 1,1 bis 1,2 Millionen Dosen für Österreich reserviert«, so das ORF. Der Grund dafür, dass der Vorrat so knapp bemessen ist, liegt an den bisherigen Durchimpfungsraten in Österreich. Die hatten in den vergangenen Jahren demnach lediglich bei 6 bis 8 Prozent gelegen.