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Covid-19

WHO-Notfallzulassung für Sinovac-Impfstoff

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einem zweiten chinesischen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Es handelt sich um das Präparat der Firma Sinovac, einen inaktivierten Ganzvirus-Impfstoff.
dpa
PZ
02.06.2021  16:00 Uhr

Die WHO bescheinigte dem Impfstoff von Sinovac mit der Notfallzulassung am Dienstag, dass höchste Standards in Bezug auf Wirksamkeit und Herstellung eingehalten werden. Nach der Beurteilung des unabhängigen WHO-Beraterstabs für Impfstoffe (SAGE) verhindert der Impfstoff bei 51 Prozent der Geimpften jegliche Krankheitssymptome. Bei 100 Prozent wurden eine schwere Covid-19-Erkrankung und ein Krankenhausaufenthalt verhindert. Eine WHO-Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) gibt es bislang für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astra-Zeneca, Janssen (Johnson & Johnson), Moderna und Sinopharm.

Mit der Zulassung können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. Darunter ist das internationale Impfprogramm Covax, auf das sich vor allem ärmere Länder bei der Zuteilung von Corona-Impfstoffen verlassen. Länder, die keine eigene Regulierungsbehörde haben, nehmen die WHO-Entscheidung oft als Grundlage für ihre eigene Zulassung. Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung. Die Europäische Arzneimittelagentur hatte Anfang Mai ein Rolling-Review-Verfahren für den Sinovac-Impfstoff begonnen. Außerdem befinden sich der russische Vektorimpfstoff Sputnik V, der mRNA-Impfstoff CVnCoV vom Tübinger Unternehmen Curevac und der proteinbasierte Impfstoff NVX-CoV2373 vom US-Unternehmen Novavax bereits im Begutachtungsprozess der EU.

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