Weniger Covid-19-Todesfälle dank Impfungen |
Das Risiko, an Covid-19 zu sterben, ist im Laufe der Pandemie gesunken – vor allem wegen der inzwischen hohen Durchimpfungsrate, zeigt eine Untersuchung aus Hamburg. / Foto: Getty Images/Taechit Taechamanodom
Ein Team um Dr. Maria Paparoupa vom UKE untersuchte in einer Analyse von 227 UKE-Patienten, die mit oder an einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus verstorben waren, den Zusammenhang zwischen Todesursache und Todeszeitpunkt – vor allem in Hinblick auf die dominierenden Virusvarianten und den Immunstatus. Wie die Autoren im »Deutschen Ärzteblatt« berichten, nahm vor allem die Sterblichkeit bei Geimpften ohne Risikofaktoren im Verlauf der Pandemie deutlich ab . So sank der Anteil der Verstorbenen mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Test, die an (und nicht mit) der SARS-CoV-2-Infektion starben, im Verlauf der Pandemie in dem genannten Kollektiv von 85 Prozent (Wildtypvirus) auf 46 Prozent (Omikron).
Am Omikron-Subtyp verstarb im UKE kein Geimpfter ohne Risikofaktoren. Die Forschenden des Instituts für Rechtsmedizin und der Klinik für Intensivmedizin des UKE führen dies auf die Wirksamkeit der Impfung zurück. Inwieweit der Omikron-Subtyp selbst weniger tödlich ist, könne nicht bewertet werden. »Geimpfte Personen ohne Risikofaktoren haben unserer Studie zufolge ein extrem niedriges Risiko für einen tödlichen Verlauf nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger«, sagt Professor Dr. Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des UKE in einer Mitteilung.
»Der Hauptanteil der Verstorbenen ist der Gruppe der noch Ungeimpften oder der Gruppe der Geimpften mit Risikofaktoren zuzuordnen.« In der Erhebung seien dies beim Omikron-Subtyp überwiegend Patienten und Patientinnen mit hämato-onkologischen oder autoimmunen Erkrankungen mit stark geschwächtem Immunsystem gewesen. Das Alter sei hingegen kein bestimmender Faktor gewesen.
»Unsere Ergebnisse unterstreichen die gute Wirksamkeit der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe in Bezug auf ihre Fähigkeit, tödliche Verläufe zu verhindern«, sagte Professor Dr. Dominic Wichmann aus der Klinik für Intensivmedizin des UKE. Sie zeigten aber auch, dass für Personen mit Risikofaktoren weiterhin das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, die Gabe monoklonaler Antikörper und der frühzeitige Einsatz antiviraler Substanzen für die Reduktion der Covid-19-assoziierten Sterblichkeit essenziell seien.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.