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Impfung und Infektion

Wann gilt man offiziell als geschützt vor Corona?

Das Robert-Koch-Institut hat in seinem Fragen-und-Antworten-Katalog zur Coronaimpfung klargestellt, wer wann nach der Impfung oder Infektion als geschützt gilt.
PZ
dpa
21.05.2021  15:00 Uhr

Zunächst einmal betont das Robert-Koch-Institut (RKI) in den »Antworten auf häufig gestellte Fragen« (FAQ) zum Thema Covid-19 und Impfen, dass die zugelassenen Coronaimpfstoffe gut wirksam sind und vor allem sehr gut vor schweren Verläufen schützen. Allerdings bieten auch die vollständigen Impfungen keinen hundertprozentigen Schutz vor Covid-19. Personen, die als geschützt gälten, könnten andere Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr anstecken, ein gewisses Restrisiko bleibe jedoch. Wer gilt nun also in Deutschland als geschützt? Hier die RKI-Definition:

  • Personen, die mit einem in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoff geimpft wurden und bei denen nach Gabe der letzten Impfstoffdosis mindestens 14 Tage vergangen sind. Je nach Impfstoff sind für die Erlangung des vollständigen Impfschutzes eine (vektorbasierter Impfstoff Covid-19 Vaccine Janssen / Johnson & Johnson) oder zwei Impfdosen (vektorbasierter Impfstoff Vaxzevria® von Astra-Zeneca sowie mRNA-Impfstoff Covid-19 Vaccine Moderna oder Comirnaty® von Biontech/Pfizer) notwendig. Eine aktuelle Liste von in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffen wie auch Informationen zur notwendigen Anzahl an Impfdosen sind auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zu finden.
    Entsprechend der Zulassung muss bei Impfstoffen, bei denen zwei Impfstoffdosen verabreicht werden müssen, auf die Einhaltung eines Mindestabstands geachtet werden: beim mRNA-Impfstoff von Moderna vier Wochen, bei Comirnaty drei Wochen und bei Vaxzevria vier Wochen. Hierbei ist zu beachten, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) zur besseren Wirksamkeit der Impfstoffe und aus Gründen der Impfstoffknappheit einen Impfabstand von sechs Wochen bei mRNA-Impfstoffen und zwölf Wochen bei der vektorbasierten Impfung von Astra-Zeneca empfiehlt.
  • Personen, die eine PCR-bestätigte Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben, die weniger als sechs Monate zurückliegt.
  • Personen, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben (PCR-bestätigt), die mehr als sechs Monate zurückliegt, und im Anschluss daran einmalig mit einem Covid-19-Impfstoff geimpft wurden. Auch wenn das Zeitintervall von sechs Monaten überschritten ist, reicht eine Dosis zur vollständigen Grundimmunisierung aus.
  • Personen, die einmal geimpft wurden und nach der ersten Impfstoffdosis eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, die weniger als sechs Monate zurückliegt.
  • Personen, die einmal geimpft wurden, nach der ersten Impfstoffdosis eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und sechs Monate später ein weiteres Mal geimpft wurden. Auch wenn das Zeitintervall von sechs Monaten überschritten ist, reicht eine Dosis zur vollständigen Grundimmunisierung aus.

In Bezug auf die Schutzdauer nach vollständiger Covid-19 Impfung liegen aktuell noch keine Daten vor. Ob und wann zu einem späteren Zeitpunkt eine Auffrischimpfung nötig ist, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten, ist noch nicht klar. Die STIKO wird sich dazu äußern, sobald entsprechende Evidenz vorliegt. Die Dauer der Wirksamkeit der Impfstoffe hängt unter anderem davon ab, inwiefern die Impfwirkung über Zeit nachlässt und welche Varianten von SARS-CoV-2 in Deutschland dominant werden. Bei manchen Varianten ist von einer eingeschränkten Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe auszugehen.

Fast elf Millionen Deutsche waren bis zum 21. Mai bereits vollständig gegen Corona geimpft. Laut RKI sind bisher 39,3 Prozent der Deutschen (32,7 Millionen) mindestens einmal und 13,1 Prozent (10,9 Millionen) vollständig geimpft. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.

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