Remdesivir verkürzt Krankheitsdauer bei Covid-19 |
Remdesivir wird intravenös appliziert und ist das bislang einzige zugelassene antivirale Medikament gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. / Foto: Gilead Sciences, Inc
An der ACTT-1-Studie mit 60 Studienzentren nahmen insgesamt 1062 Covid-19-Patienten teil, die aufgrund ihrer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt werden mussten. 541 Probanden bekamen Remdesivir (200 mg Loading Dose gefolgt von 100 mg pro Tag für neun Tage), 521 erhielten ein Placebo jeweils zusätzlich zur Standardbehandlung mit supportiven Maßnahmen. Die Patienten waren im Schnitt 58,9 Jahre alt.
Die durchschnittliche Zeit bis zur klinischen Besserung war mit zehn Tagen unter Remdesivir deutlich kürzer als unter Placebo mit 15 Tagen. Auch auf die Mortalität wirkte sich die antivirale Therapie günstig aus: Die Sterberate 15 Tage nach Therapiebeginn lag unter Remdesivir bei 6,7 Prozent gegenüber 11,4 Prozent unter Placebo. An Tag 29 stand es 11,4 versus 15,2 Prozent zugunsten von Remdesivir. Ebenfalls gut sind die Daten zur Sicherheit: Schwere Nebenwirkungen traten unter Remdesivir bei 24,6 Prozent auf, unter Placebo bei 31,6 Prozent.
Angesichts der immer noch hohen Mortalität betonen die Autoren, dass eine alleinige Remdesivir-Therapie nicht bei allen Patienten ausreichend wirksam ist. Derzeit laufen noch die ACTT-2- und -3-Studien, in denen der RNA-Polymerase-Inhibitor mit dem Janus-Kinasehemmer Baricitinib beziehungsweise Interferon β-1a kombiniert wird.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.