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PZ App-Check

Reisemedizin to go

Gut vorbereitet fährt es sich mit einem noch besseren Gefühl in den Urlaub. Neben der klassischen Beratung zur Reiseapotheke gibt es einige empfehlenswerte Apps, die man im digitalen Gepäck haben sollte.
Daniela Hüttemann
05.05.2022  09:00 Uhr

Bereits für die Reiseplanung eignen sich mehrere empfehlenswerte Apps. »Sicher Reisen« vom Auswärtigen Amt bietet alle Länder­informationen, die auch auf dessen Website sind, in einer übersichtlichen App. Da­runter sind aktuelle Sicherheitswarnungen, Coronabestimmungen und andere Gesundheitsinformationen, inklusive empfohlener Schutzimpfungen, Malariahinweisen et cetera. Checklisten erleichtern die Reisevorbereitung. Zudem gibt es gut erkennbar einen Button zu Notfallinformationen im Reiseland. Seine Traumländer kann man pinnen und gelangt so schneller zu den gewünschten Informationen als über die Website.

Reisemedizinisch mehr ins Detail geht »gut.beraten.reisen« vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Das CRM stellt hier die Ländersteckbriefe aus seinen Handbüchern übersichtlich und kostenlos zur Verfügung. Auch die aktuellen Coronaeinreiseinfos des Reiseziels finden sich schnell. Unter »Beratung für Reisende« findet man nicht nur Gelbfieberimpfstellen, sondern auch ein Verzeichnis reisemedizinisch qualifizierter Ärzte sowie Apotheker, die nachweislich Fortbildungen für die reisemedizinische Beratung absolviert haben. Nutzer, die sich registrieren, können eine Chatfunktion nutzen, in der CRM-Mitarbeitende aktuell über vorherrschende Gesundheitsrisiken am Reiseziel informieren.

Ähnlich aufgebaut ist die ebenfalls kostenlose App »Gesund Reisen« des privaten Tropeninstituts Dr. Gontard. Die App informiert auf Wunsch per Push-Nachrichten über aktuelle Meldungen zum Reiseziel. Die allgemeinen Informationen zur Zusammenstellung der Reiseapotheke sind hier sehr ausführlich und mit Beispielen für Präpa­rate dargestellt. Klar erkennbar wird zudem eine Reiseberatung per Mail oder Telefon angeboten, die sich über die App buchen lässt. Praktisch: Es lassen sich Fotos wichtiger Reise­dokumente wie Impfpass, Kranken­versicherung oder Ticket mit der App aufnehmen, die nur lokal auf dem Smartphone gespeichert werden und bei Bedarf so schnell und übersichtlich abrufbar sind.

Eine weitere ähnlich aufgebaute App mit Länderinfos, Checklisten und Arztsuche ist »Fit for Travel« vom Pharmaunternehmen Glaxo-Smith-Kline (GSK). Wenig erstaunlich liegt hier ein Schwerpunkt auf den Impfhinweisen sowie der Malariaprophylaxe. In dieser App kann man auch Erinnerungen an bevorstehende Impftermine einstellen. Die Informationen zur Reiseapotheke sind übersichtlich und produktneutral. Zudem gibt es Ratschläge gegen Reiseübelkeit und zur Thrombosevorbeugung sowie Notfalltipps zur Ersten Hilfe, ob klassisch, bei Kontakt mit giftigen Tieren oder bei Magen-Darm-Infekten.

Erste Hilfe und Sonnenschutz auf dem Screen

Nicht alle reisemedizinischen Apps enthalten solche Erste-Hilfe-Informationen. Falls sie fehlen, empfiehlt sich die Installation eines zusätzlichen Programms, zum Beispiel die »Malteser Erste-Hilfe App«, »Erste Hilfe DRK« oder »ASB App Erste Hilfe im Notfall«. Von der Barmer gibt es in Kooperation mit den Johannitern kostenlos zugänglich für alle Nutzer zudem die »Kindernotfall-App«. Notfalltipps für alle Gefahrenlagen und aktuelle, lokale Warnungen vor Unwettern, Hochwasser und etwaigen Katastrophen innerhalb Deutschlands liefert »NINA«, die Warn-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz.

Wer als Heilberufler in Krisengebiete fährt, um zu helfen, oder unfreiwillig in eine Notfallsituation gerät, dem kann die englischsprachige App »OpenWHO: Knowledge for Health Emergencies« wertvolle Dienste leisten. Sie verspricht »lebensrettendes Wissen für Einsatzkräfte in Gesundheitsnotfällen«. Ebenfalls als App erhältlich (nur für Android) ist zudem ein umfassendes »World Malaria Toolkit« der Weltgesundheitsorganisation.

Zur Einschätzung der UV-Strahlung und der damit verbundenen Maßnahmen zum Sonnenschutz empfiehlt sich eine Wetter-App, die auch den UV-Index angibt. Speziell für diesen Zweck designt und laut eigenen An­gaben überall auf der Welt einsetzbar ist »SunSmart Global UV« des Cancer Council Victoria, Australien, empfohlen vom Weltverband der Meteoro­logen (englischsprachig). Warnungen für Deutschland zur UV-Strahlung, aber auch Hitze oder Pollenflug, gibt es verlässlich vom Deutschen Wetterdienst in dessen App »GesundheitsWetter« (einmalig 0,99 Euro). Alle anderen hier aufgeführten Apps sind kostenfrei.

Immer dabei sein bei Reisen in Pandemiezeiten sollte natürlich die »CovPass«-App, in die man das digitale Covid-Zertifikat der EU hochladen kann. Die »Corona-Warn-App« funktioniert nur unter Reisenden aus Deutschland, die sie nutzen, dann aber auch im Ausland.

Nicht vergessen sollte man, dass die meisten Deutschen im eigenen Land Urlaub machen. Dabei ist es immer gut, zu wissen, wo die nächste geöffnete Apotheke zu finden ist. Das geht am einfachsten und ganz ohne App über die Apotheken- oder Notdienstsuche unter www.aponet.de.

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