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Kinder und Jugendliche

Myokarditis nach Covid-19-Impfung meist mild

Erneut bestätigt eine Fallserie aus den USA, dass eine Myokarditis infolge einer mRNA-Impfung gegen das Coronavirus bei Kindern und Jugendlichen in den allermeisten Fällen mild verläuft.
Annette Rößler
13.08.2021  11:00 Uhr

Im Fachjournal »JAMA Cardiology« berichten Kardiologen um Dr. Audrey Dionne von der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, über 15 pädiatrische Patienten, die zwischen dem 1. Mai und 15. Juli dieses Jahres im Boston Children’s Hospital aufgrund einer Myokarditis behandelt werden mussten. Alle Patienten hatten innerhalb von fünf Tagen zuvor eine Coronaimpfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer erhalten, sodass die Myokarditis als impfassoziiert galt.

Unter den 15 Patienten, die zwischen 12 und 19 Jahre alt waren, war nur ein Mädchen. Die Myokarditis war bei allen außer einem Patienten nach der zweiten Impfung aufgetreten. Die häufigsten Symptome waren Brustschmerzen (100 Prozent der Patienten), Fieber (67 Prozent), Myalgie (53 Prozent) und Kopfschmerzen (40 Prozent). Alle Patienten hatten bei Einlieferung ins Krankenhaus erhöhte Troponinwerte. Die gründliche kardiologische Untersuchung mit Elektro- und Echokardiografie sowie Magnetresonanztomografie zeigte in den allermeisten Fällen eine nur milde Erkrankung. Im Median betrug die Dauer des Klinikaufenthalts zwei Tage; kein Patient musste auf der Intensivstation behandelt werden. Nach 13 Tagen hatten sich elf Patienten vollständig erholt.

Zusammenfassend bestätigt diese kleine Fallserie, dass eine Myokarditis infolge einer Covid-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen meist harmlos ist. Einschränkend betonen die Autoren allerdings, dass sich über mögliche Langzeitfolgen momentan noch nichts sagen lässt.

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