Moderna-Impfstoff wirkt gegen Delta und andere Varianten |
Daniela Hüttemann |
30.06.2021 12:50 Uhr |
Mit der Moderna-Vakzine Geimpfte sollten vor den neuen Virusvarianten gut geschützt sein. / Foto: Imago Images/Antonio Balasco
Die Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna schützt nicht nur vor der bislang vorherrschenden Alpha-Variante von SARS-CoV-2 (B.1.1.7, erstmals in Südengland entdeckt), sondern auch vor einer Reihe anderer neuer Virusvarianten. Dazu gehören zwei Formen der Beta-Variante (B.1.351, erstmals in Südafrika identifiziert) und drei Linien von B.1.617 (erstmals in Indien identifiziert), inklusive der Kappa- (B.1.617.1) und Delta-Variante (B.1.617.2). Ebenfalls schützt die Impfung laut einer Mitteilung von Moderna vor der Eta-Variante (B.1.525, erstmals in Nigeria identifiziert) sowie den A.23.1- und A.VOI.V2-Varianten, die erstmals in Uganda beziehungsweise Angola identifiziert wurden.
Das Unternehmen berichtet aktuell über die Ergebnisse von In-vitro-Neutralisierungsstudien mit Seren von Personen, die im Rahmen der Phase-I-Studie mit Modernas Covid-19-Impfstoff mRNA-1273 geimpft worden waren. Die Daten wurden auf dem Preprint-Server »BioRxiv« veröffentlicht. Im Vergleich zum ursprünglichen Virusstrang aus Wuhan (D614G) sei die Neutralisationsfähigkeit zwar abgeschwächt, aber immer noch in allen Fällen hoch genug.
So seien die Unterschiede bei Alpha und A.23.1 nur minimal. Eine geringfügige Reduktion der neutralisierenden Titer im Vergleich zum Wuhan-Strang habe man gegen die Varianten Delta (2,1-fach), Gamma (P.1, 3,2-fach), Kappa (3,3- bis 3,4-fach) und Eta (4,2-fach) gemessen. »In Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen wurde eine 7,3- beziehungsweise 8,4-fache Reduktion der neutralisierenden Titer gegen die zusätzlichen Versionen der Beta-Variante im Vergleich zum ursprünglichen Virusstrang beobachtet«, teilte Moderna mit. Gegenüber dem in Angola identfizierten Strang A.VOI.V2 waren die neutralisierenden Titer um das 8,0-Fache reduziert.
Das Unternehmen weist noch einmal auf seinen Entwicklungskandidaten mRNA-1273.211 hin. Dieser wird als Booster nach der Grundimmunisierung mit zwei Dosen mRNA-1273 geprüft. mRNA-1273.211 enthält zwei verschiedene mRNA-Versionen, die das Spike-Protein kodieren: Zu 50 Prozent noch einmal mRNA-1273 und zu 50 Prozent mRNA-1273.351. Letztere ist an die Beta-Variante angepasst. Derzeit wird dieser Impfstoff in verschiedenen Dosierungen in einer klinischen Studie getestet.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.