Jetzt gegen FSME impfen lassen |
Zecken lauern oft im knietiefen Gras. Vor der Viruserkrankung FSME schützt nur eine Impfung, spezifische Medikamente gibt es nicht. Bei der ebenfalls von Zecken übertragenen Borreliose ist es umgekehrt: Es gibt keine Impfung, die bakterielle Infektion kann jedoch mit Antibiotika behandelt werden. / Foto: Adobe Stock/Carola Vahldiek
Bundesweit ist die Zahl der FSME-Erkrankungen dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge 2019 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Es wurden demnach 2019 deutschlandweit 440 Fälle gezählt (2018: 584). Mehr als 80 Prozent der Fälle seien in Baden-Württemberg (156) und Bayern (202) gemeldet worden. Einen Grund zur Entwarnung gebe es trotz der sinkenden Patientenzahl nicht, erklärte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Die hohe FSME-Gefahr bleibe bestehen und gelte auch für dieses Jahr: Mit Ausnahme von Heilbronn sei der gesamte Südwesten Risikogebiet. Das RKI stellt jedes Jahr eine Deutschlandkarte mit allen Risikogebieten auf seiner Website online.
Übertragen wird die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich; es gibt keine spezifischen Medikamente. «Die Zahl der FSME-Fälle ist unter anderem abhängig von der Impfrate, der Verbreitung der Zecken im jeweiligen Jahr und der Anzahl der Tage, an denen sich Menschen wetterbedingt draußen aufhalten können», sagte der Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Andreas Vogt. 2019 sei es nicht ganz so extrem heiß gewesen wie im Jahr zuvor, die Zahl der Zecken so etwas geringer ausgefallen.
Wichtig sei, dass sich mehr Menschen impften, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Andreas Vogt. Die Impfquote liege im südwestlichsten Bundesland laut Schuleingangsuntersuchung knapp über 20 Prozent.» Dies sei zu wenig: «Wir hoffen, dass künftig mehr Menschen ans regelmäßige Impfen denken.» Die Impfung sollte rechtzeitig vor dem Frühsommer erfolgen, nun sei die richtige Zeit dafür. Der Grund: Zwischen den insgesamt drei Impfterminen muss Zeit vergehen. «Jeder, der sich viel in der Natur aufhält, auch wenn es nur im Garten oder Park ist, sollte deshalb vorsorgen», sagte Vogt.
Eine Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen bietet dem Landesgesundheitsamt zufolge einen zuverlässigen Schutz gegen FSME. Diese könne dann alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. In Risikogebieten übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Impfung. Auch Urlauber, die in FSME-Risikogebiete reisen wollen, sollten sich impfen lassen.