Unternehmen werben um Naturwissenschaftler |
18.11.2002 00:00 Uhr |
von Thomas Burkart, Frankfurt am Main
Wer Karriere als Naturwissenschaftler machen will, dem stehen gute Zeiten bevor. Entgegen dem Trend auf dem Arbeitsmarkt sind die Aussichten für junge Pharmazeuten, Chemiker und Biologen bestens.
Während die Beschäftigung nach einem aktuellen Bericht des Landesarbeitsamts Hessen vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, beim Handel und im Baugewerbe weiter sinkt, suchen Chemie- und Pharmaunternehmen Nachwuchskräfte. Das zeigte sich bei der Jobbörse für Naturwissenschaftler im Biozentrum der Universität Frankfurt.
„Wir stellen kontinuierlich ein, auch wenn die Konjunktur schlecht ist“, sagte Rainer Bürstinghaus von der BASF Ludwigshafen. Durchschnittlich 85 Mitarbeiter mit naturwissenschaftlichem Studienabschluss, überwiegend mit Promotion, stellt BASF jährlich ein. Davon arbeiten 85 Prozent in der Forschung, der Rest in anderen Unternehmensbereichen wie Marketing oder Produktion.
Künftig könnten Pharmaunternehmen allerdings Probleme bekommen, Nachwuchskräfte zu finden: Die Zahl der Absolventen in den naturwissenschaftlichen Fächern wird nach Angaben von Fachleuten in den kommenden Jahren stark zurückgehen. Wurden laut Gesellschaft Deutscher Chemiker im Jahr 2000 noch über 2000 Chemiker promoviert, so lag die Zahl ein Jahr später bei nur noch 1775.
Alle großen Pharmaunternehmen warben auf der Jobbörse um Nachwuchs. „Vor zehn Jahren wäre noch keiner gekommen“, beschrieb Karin Schmidt von der Gesellschaft Deutscher Chemiker die veränderte Lage. Studenten und Absolventen nutzten die Gelegenheit, um selbstbewusst Kontakte zu knüpfen. „Ich konnte mit vielen Personalchefs persönlich sprechen, vielleicht ergibt sich etwas“, sagte eine Studentin. Elmar Porten ist Diplom-Lebensmittelchemiker und schreibt gerade an seiner Doktorarbeit. Er ist sicher, dass ihm sein Studien-Schwerpunkt Umwelt-Analytik sehr gute Berufsaussichten eröffnet.
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