RS-Virus gefährdet Frühgeborene |
02.11.1998 00:00 Uhr |
Medizin
Die Symptome seien bei gesunden Säuglingen meist unauffällig. Das Virus könne allerdings Frühgeborenen, Säuglingen mit bronchopulmonaler Dysplasie und immunsupprimierten Kindern gefährlich werden. Diese Risikokinder hätten neben zu geringen Mengen an mütterlichen neutralisierenden Antikörpern meist auch unvollständig entwickelte Atmungsorgane.
Wissenschaftler entdeckten das RS-Virus bereits in den 60er Jahren. Ein befriedigendes Therapiekonzept gibt es bis dato allerdings nicht. Jetzt hat das Unternehmen Abbott Laboratories die europäische Zulassung für einen ersten gentechnisch hergestellten monoklonalen Antikörper zur Prophylaxe von RSV-Infektionen beantragt. Palivizumab sollte intramuskulär in einer Dosis von 15 mg/kg KG einmal monatlich gegeben werden.
Eine Multicenter-Studie belege Sicherheit und Wirksamkeit des Präparates, meldet der Hersteller. Bei den mit Palivizumab behandelten Kindern sei die Zahl der Hospitalisierungen aufgrund schwerer RSV-Infektionen bei Frühgeborenen um 55 Prozent niedriger gewesen als in der Placebogruppe; bronchopulmonale Dysplasien traten sogar um 78 Prozent seltener auf. Abbott rechnet mit der Zulassung seines Präparates Ende 1999.
Artikel aus der PZ-Redaktion
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