Glukoseselbstkontrolle mit Blut aus der Bauchhaut |
14.08.2000 00:00 Uhr |
Blut aus der Bauchhaut eignet sich genauso gut zur Glukoseselbstkontolle wie ein Tropfen aus der Fingerbeere. Dies hat eine Untersuchung am Klinikum Lippe in Detmold ergeben, meldet Abbott Diagnostika. Von der Methode könnten vor allem Insulin-pflichtige Diabetiker profitieren, die häufig messen müssen. 20 Prozent dieser Patienten klagen über Sensibilitätsverlust an den Fingerkuppen durch die Messung an der Fingerbeere.
An der Studie haben 79 Diabetiker teilgenommen. Sie bestimmten an fünf aufeinanderfolgenden Tagen parallel den Glukosegehalt von Kapillarblut der Fingerbeere und der Bauchhaut. Beide Einstichstellen lieferten identische Ergebnisse.
Eine Umfrage bei 453 Diabetikern hatte zuvor ergeben, dass einem Viertel der Befragten die durch den Einstich ausgelösten Schmerzen sowie der Juckreiz Probleme bereiteten. 20 Prozent der Patienten beklagten nach langjähriger Blutentnahme aus der Fingerbeere den Verlust des Feingefühls, 8 Prozent können ihre Fingerspitzen nicht mehr richtig benutzen.
Trotzdem bezweifelte Dr. Andreas Holstein, Leiter der Studie, dass sich der Selbsttest an der Bauchhaut durchsetzten wird. Seine Untersuchung ergab, dass nur 22 Prozent der Diabetiker häufiger oder dauerhaft Blut aus der Bauchhaut entnehmen würden, obwohl dies in der Regel als weniger schmerzhaft empfunden wird. Die Patienten halten die Methode offensichtlich für nicht praktikabel.
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