Pharmazeutische Zeitung online

Jubiläum

14.08.2000  00:00 Uhr

- EditorialGovi-Verlag

Jubiläum

von Hans-Günter Friese,
Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Es war eine gute und weise Entscheidung der ABDA, als ihre Gremien vor genau 25 Jahren die Grundlage dafür legten, eine Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) als Fachausschuss der ABDA zu gründen. Weise deshalb, weil der Paragraph 62 des neuen Arzneimittelgesetzes, das 1976 verabschiedet wurde und 1978 in Kraft trat, keine Verpflichtung in Richtung Apothekerschaft enthielt, eine solche Einrichtung zu schaffen. Die AMK der deutschen Apothekerschaft ist also ein freiwilliger Beitrag des Berufstandes zur Arzneimittelsicherheit.

Auf die zurückliegenden 25 Jahre schauend darf ich feststellen, dass sich dieser Beitrag für die Apothekerschaft gelohnt und bewährt hat. Die AMK hat in dem Vierteljahrhundert wesentlich zur Imagepflege des Berufsstandes beigetragen. Durch ihre Tätigkeit, in Zusammenarbeit mit dem Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) und dem Deutschen Arzneiprüfinstitut (DAPI), konnten die Apotheken die Rolle des Arzneimittel-Kontrolleurs vor der Abgabe an den Endverbraucher übernehmen. Diese Rolle ist inzwischen öffentlich anerkannt und wird von den zuständigen Behörden ebenso wie von der Pharmazeutischen Industrie als unentbehrlich bezeichnet.

Ein überzeugender Beleg für die Wichtigkeit der AMK ist die Zahl der eingehenden Meldungen. So gingen allein im vergangenen Jahr weit über 5000 Meldungen ein, die sich zum größten Teil auf Mängel der Galenik und der Verpackung von Arzneimitteln bezogen, aber auch zu 13 Prozent unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Missbrauchsmeldungen waren. Begonnen hat die AMK 1976 mit rund 700 zu bearbeitenden Meldungen. Diese rasante Steigerung der gemeldeten Mängel spiegelt auch wider, dass die Apotheken die AMK als ihre "Clearing–Stelle" angenommen haben und schätzen.

Die Feier des 25-jährigen Jubiläums sollte auch den Dank an diejenigen beinhalten, die die Arbeit machen. Da ist natürlich zunächst die Kommission selbst, die aus Vertretern aller Arbeitsbereiche der Pharmazie zusammen gesetzt ist und in der Regel zweimal jährlich zusammen kommt, um die anstehenden Probleme zu diskutieren. Zum anderen ist da aber auch die Geschäftsstelle der AMK, die mit fünf Mitarbeiterinnen unter der Leitung des Vorsitzenden der AMK, Herrn Professor Dr. Volker Dinnendahl, die rund 30 täglich eingehenden Meldungen wertet und bearbeitet, mit Behörden und Herstellern korrespondiert und damit im Deutschen Apothekerhaus die meisten Postausgänge veranlasst. Eine Arbeit, die fast unbemerkt geschieht, aber immensen Aufwand bedeutet. Die bescheidene Art von Professor Dinnendahl führt dazu, dass der große tägliche Arbeitseinsatz der AMK-Geschäftsstelle nicht an die große Glocke gehängt wird.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle öffentlich im Namen des gesamten Berufstandes Herrn Professor Dinnendahl und seiner Mannschaft für die geleistete Arbeit im den letzten 25 Jahren, die sich stets durch Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit ausgezeichnet hat, danken und viel Erfolg für die zukünftige Arbeit wünschen. Top

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