Herzschrittmacher bekommen auch Jahr-2000-Problem |
07.06.1999 00:00 Uhr |
Auch Herzschrittmacher können Probleme mit dem Datumswechsel zum Jahr 2000 haben. Darauf haben Wissenschaftler bei einer Tagung über Kommunikationsnetze in Düsseldorf hingewiesen. Es sei wichtig, daß der jeweilige Arzt von seinem Gerätelieferanten einen Sicherheitsnachweis verlange. Schrittmacher gehörten wie Fahrstühle zu den Geräten, die vom Zahlensprung betroffen sein können, erklärte Professor Jan Knop vom Rechenzentrum der Universität Düsseldorf.
Bestimmte Computersysteme haben Probleme, den Wechsel von Jahr 1999 auf das Jahr 2000 richtig zu verarbeiten. Sie berechnen intern die Jahreszahl nur zweistellig (zum Beispiel 99 statt 1999) und können somit nicht zwischen dem Jahr 1900 und 2000 unterscheiden.
Nach Ansicht der Wissenschaftler wird das Jahr-2000-Problem von der Allgemeinheit immer noch unterschätzt. "Es wird krachen", befürchtet Knop. Das große Problem sei, daß selbst kleinste Fehler ganze Netze lahmlegen könnten. Davon seien möglicherweise auch Energieversorger, Krankenhäuser und Wasserversorger betroffen. Warnungen wie diese seien keine "Panikmache", darin waren sich die Wissenschaftler einig.
Auch die Universitäten wollen auf den Datumswechsel reagieren. Die bundesweit rund 300 Hochschulverwaltungen werden Ende Dezember zur Sicherheit noch einmal alle Daten, wie etwa Prüfungsnoten und Semesterzahlen, abspeichern. Von dem Jahr-2000-Problem besonders betroffen sind sogenannte "Embedded Systems". Das sind Computerchips, die in andere Geräte integriert sind, beispielsweise bei Autos, Fahrstühlen oder elektronisch gesteuerten Türen..
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