Tarnkappe von Krebszellen entschlüsselt |
07.06.1999 00:00 Uhr |
Berliner Wissenschaftlern ist es nach eigenen Angaben gelungen, die "Tarnkappe" von Krebszellen zu entschlüsseln. Daraus könnte sich ein weiterer Ansatz zur Krebstherapie ergeben, teilte das Universitätsklinikum Benjamin Franklin mit.
Eine Arbeitsgruppe um Professor Dr. Werner Reutter, Leiter des Instituts für Biochemie, klärte die molekularbiologische Struktur eines Enzyms auf, das für die vermehrte Bildung einer Neuraminsäure-Schutzschicht um Krebszellen herum zuständig ist. Alle tierischen und menschlichen Zellen sind von einer Neuraminsäureschicht umgeben, die aus einem Glucosederviat besteht, teilte das Klinikum mit. Viele Krebszellen hätten deutlich mehr Glykokalix in ihrer Hülle. Damit könnten sie sich der Überwachung durch das körpereigene Immunsystem entziehen. Mit der Entschlüsselung des Enzyms stehe ein Werkzeug zur Verfügung, um nach einem Hemmstoff für das krebsbegünstigende Enzym zu suchen. Die Arbeiten dazu sollen in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg fortgeführt werden.
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