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Protein in Nasenspray unterdrückt Tumorwachstum

24.05.1999  00:00 Uhr

-PharmazieGovi-Verlag

Protein in Nasenspray unterdrückt Tumorwachstum

dpa Mit einem Nasenspray hoffen Krebsforscher, in Zukunft eine Reihe von Tumoren kurieren zu können. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Kaposi-Sarkom drängte das Spray jeden dritten Tumor zurück. Als nächstes soll es bei Melanomen und Tumoren der Eierstöcke erprobt werden. Das Präparat enthält das Protein IM862, das das Immunsystem unterstützt, indem es die Produktion von Interleukin-12 ankurbelt. Außerdem unterdrückt die Substanz die Wachstumsfaktoren für Blutgefäße VEGF und b-FGF und schneidet dem Tumor damit die Blutzufuhr ab.

Das Nasenspray gehört zu den größten Erfolgen, die Forscher aus 70 Ländern auf dem Jahreskongreß der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie in Atlanta vorstellten. Ihr Sprecher, Derek Raghavan von der Universität von Südkalifornien in Los Angeles, gab der dpa einen Überblick über neue Waffen gegen Krebs, die den gut 20 000 Besuchern auf dem viertägigen Kongreß vorgestellt wurden.

Nancy Kemeny vom Memorial Sloan-Kettering-Krebszentrum in New York gab Patienten nach der Krebsoperation Zytostatika-Infusionen direkt in die Leberarterie. Das Gefäß versorgt zu 80 Prozent Lebertumoren mit Blut. Zwei Jahre später lebten noch 85 Prozent der behandelten Patienten, 89 Prozent von ihnen waren nach Kemenys Angaben vom Leberkrebs geheilt. Ein australisches Team um Guy van Hazel, Perth, injizierte winzige radioaktive Kugeln in dieselbe Arterie und befreite damit jeden siebten Patienten von Lebermetastasen.

Ein Team der Boston Universität bestätigte, daß bestimmte Geschwulste an den Prostatadrüsen, die als PIN (Prostatic Intraepithelial Neoplasia) bekannt sind, Warnzeichen für drohende Tumoren sein können. Die Forscher beobachteten über sieben Jahre hinweg Männer, die bei einer Prostata-Untersuchung auffielen. Jeder zweite aus der Gruppe mit PIN entwickelte in dieser Zeit Prostatakrebs, aber nur jeder fünfte in der Kontrollgruppe.Top

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