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Insulin Aspart soll noch 1999 eingeführt werden

24.05.1999  00:00 Uhr

-PharmazieGovi-Verlag

Insulin Aspart soll noch 1999 eingeführt werden

von Ulrich Brunner, Frankfurt

Mit der europäischen Zulassung seines neuen schnellwirkenden Insulins rechnet NovoNordisk noch in diesem Jahr. Die vorläufigen Ergebnisse von zwei Phase-III-Studien mit knapp 2000 Patienten stellte der Hersteller jetzt in Frankfurt vor. Insulin Aspart zeichne sich vor allem durch einen sehr schnellen Wirkeintritt aus, so daß kein Spritz-Eß-Abstand mehr eingehalten werden müsse, berichtete Dr. Rolf Renner vom Städtischen Krankenhaus München-Bogenhausen.

Bei Insulin Aspart handelt es sich um ein Analogon des Humaninsulins, dessen Aminosäure Prolin an Position 28 der B-Kette durch Asparaginsäure ersetzt wurde. Die Substanz bildet deshalb keine Hexamere und diffundiert so aus ihrem Depot im subcutanen Fettgewebe schneller in den Blutkreislauf. Laut NovoNordisk wirkt Insulin Aspart genauso stark wie Humaninsulin (1 E entspricht 6 mmol) und hat die gleiche Affinität zum Insulin- und IGF-1-Rezeptor wie das körpereigene Hormon.

Die Wirkung trete schon zehn Minuten nach Applikation ein, sagte Privatdozent Dr. Thomas Haak, Klinikum der Universität Frankfurt. "Die Zeit bis die maximale Plasmakonzentration erreicht wird, ist im Mittel halb so lang wie bei löslichen Humaninsulinen und wurde bei Typ-1-Diabetikern im Schnitt nach 40 Minuten gemessen." Nach vier bis sechs Stunden lagen die Insulinwerte wieder auf Ausgangsniveau.

In zwei noch nicht publizierten Phase-III-Studien an insgesamt 1954 Patienten habe man nachweisen können, daß die Senkung der HBA1c-Werte nicht mit einer höheren Anzahl an Hypoglykämien erkauft wurde, berichtete Haak. Im Vergleich zu Humaninsulin sei die Zahl nächtlicher Unterzuckerungen sogar gesunken. Eine Vergleichsstudie von Insulin-Aspart mit dem zweiten schnellwirksamen Insulin Lispo fehlt bis dato.Top

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