Kasse macht Kohle mit Phantommitgliedern |
12.04.1999 00:00 Uhr |
Politik
Der Betrugsskandal bei der BEK flog Anfang des Jahres bei einer internen Prüfung auf. Ein 40 Jahre alter Abteilungsleiter und eine 54jährige Buchhalterin der BEK haben offenbar mit fünf Versicherten zusammengearbeitet. Einzelsummen bis zu 20 000 DM wurden fast drei Jahre lang aufgrund gefälschter Rechnungen auf das Konto der eingeweihten Kassenmitglieder überwiesen. Die Rechnungen waren unter anderem für häusliche Krankenpflege, Krankengeld und Zahnersatz ausgestellt worden.
Die BEK will nun ihr internes Kontrollsystem und ihre Sicherheitsvorkehrungen verbessern. Zwei Drittel der Betrugssumme sind nach Angaben der Kasse bereits sichergestellt worden. Die beiden Mitarbeiter wurden fristlos entlassen. Berliner Landespolitiker haben allerdings den Verdacht geäußert, bei dem Fall könnte es sich um die "Spitze eines Eisbergs2 handeln.
Bei der IKK Berlin mit ihren 94 000 Versicherten scheint bei der internen Kontrolle ebenfalls einiges im argen zu liegen. Manager der Innungskrankenkasse sollen bewußt Phantommitglieder in ihrer Statistik geführt haben. Auf diese Weise wollten sie zusätzliche Gelder aus dem Risikostrukturausgleich der GKV einkassieren. Der Vorfall erhält noch eine besondere Note dadurch, daß die Berliner Senatsverwaltung schon seit Jahren die ihrer Ansicht nach überhöhten Bezüge der IKK-Vorstandsmitglieder moniert.
© 1999 GOVI-Verlag
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