Dyspepsie auch ein Fall für Simethicon |
12.04.1999 00:00 Uhr |
177 Patienten in 17 nationalen Zentren nahmen an der Studie teil. Sie bekamen über einen Zeitraum von 28 Tagen dreimal täglich 84 Milligramm Simethicon oder 10 Milligramm Cisaprid. Vor der Behandlung sowie zwei und vier Wochen nach Therapiebeginn wurden die Symptome und auch die Verträglichkeit der Medikation geprüft. Neben der Beurteilung durch den Arzt bewerteten die Patienten das Ausmaß der Beschwerden anhand einer speziellen Skala und trugen die Ergebnisse in ein Tagebuch ein.
Sowohl im Arzt- als auch im Patientenurteil schnitt Simethicon ebensogut und in einigen Kriterien sogar besser ab als Cisaprid. Bei den Symptomen Darmkollern, Abgang von Darmgasen, vorzeitiges Sättigungsgefühl und Aufstoßen lag Simethicon bereits nach zwei Wochen vor dem Referenzarzneistoff, informiert Asche. Nach vier Wochen hatten sich die Ergebnisse weiter zugunsten des Simethicons gebessert; über 80 Prozent der Patienten und Ärzte befanden die Wirkung als gut oder sehr gut, so die Presseinformation.
Pathophysiologisch wird für die Beschwerden der funktionellen Dyspepsie häufig eine gestörte Motilität mit teilweise verzögerter Magenentleerung sowie eine Hyperalgesie vermutet. Laut der Pressemeldung ist seit längerer Zeit aus Literaturdaten bekannt, daß Simethicon die gastrointestinale Motilität fördern und die intestinale motorische Aktivität erhöhen könnte. Die vorliegenden Daten ließen erkennen, daß Simethicon das Potential habe, bei weiteren gastrointestinalen Beschwerden außer Meteorismus wirksam zu sein. Neue Studien zum Wirkmechanismus seien bereits in Planung, so Asche.
Der Entschäumer Simethicon, unter dem Handelsnamen Lefax® schon seit Jahrzehnten gegen Meteorismus mit gastrointestinalen Beschwerden im Handel, wirkt physikalisch und wird unverändert wieder ausgeschieden. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten Arzneistoffen gegen funktionelle Dyspepsie wie Cisaprid, Metoclopramid oder Domperidon hat Simethicon den Vorteil, daß keine Nebenwirkungen oder Interaktionen mit anderen Arzneistoffen bekannt sind, so der Hersteller..
© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de