Neue Studien zur Pfefferminz |
21.02.2000 00:00 Uhr |
Das einzige Medikament mit einer speziellen Zulassung für die Behandlung von Spannungskopfschmerzen sei Euminz®, sagte Professor Dr. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel, auf einer Pressekonferenz der Firma Lichtwer in Berlin. Euminz ist eine Lösung von Pfefferminzöl in Ethanol. Es wird bei Kopfschmerzen gleichmäßig auf Stirn und Schläfen aufgetragen.
Differenzierte Indikationen erfordern differenzierte Diagnosen. Spannungskopfschmerz ist der häufigste Kopfschmerztyp. Er ist dumpf, dauert 30 Minuten bis sieben Tage und tritt beidseitig an Schläfen, Stirn oder Nacken auf. Er ist nicht pulsierend oder pochend wie zum Beispiel Migräne-Schmerz und wird bei körperlicher Aktivität nicht schlimmer. Spannungs- und Migränekopfschmerz können abwechselnd auch bei demselben Patienten auftreten. Der Kopfschmerz-Fragebogen der Kieler Schmerzklinik und ein Kopfschmerztagebuch können dazu beitragen, beide Schmerztypen zu unterscheiden, um sie jeweils adäquat zu behandeln.
Die Wirksamkeit der Pfefferminzlösung bei Spannungskopfschmerz wurde in zwei Placebo-kontrollierten, klinischen Studien an 105 und 44 Patienten mit der Wirkung von Paracetamol und Acetylsalicylsäure (je 1000 mg) verglichen. Pfefferminze besserte die Symptome ebenso wie die synthetischen Präparate. Der Effekt war immer stärker als unter Placebo-Behandlung. Auch Spannungskopfschmerzen von Kindern ab sechs Jahren dürfen seit kurzem mit Euminz behandelt werden. Göbel wies allerdings auch auf die Bedeutung von Ursachenforschung, Sport oder Entpannungsübungen hin. "Medikamente alleine funktionieren nie."
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