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Hautkrebsschutz: Besser bedecken als eincremen

Sonnencreme schützt beim Sonnenbaden nicht vor Hautkrebs. Das betonte Teresa Amaral vom Zentrum für Dermatoonkologie der Universitätshautklinik Tübingen beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran. «Ein Sonnenbrand ist nicht erforderlich, um einen Hautkrebs auszulösen, Niedrigdosis-UVB-Strahlung reicht dafür schon aus», informierte die Medizinerin. Gebräunte Haut sei ein Indikator für Mutationen und zeige einen Hautschaden an.

 

Amaral zufolge müsste man solch große Mengen an Sonnenschutzmitteln auf den Körper auftragen, um sich damit vor Hautkrebs zu schützen, wie es niemand tun würde. Daran ändere auch ein immens hoher Lichtschutzfaktor nichts. Deswegen riet sie zu Hautkrebsschutz durch Bekleidung. Sie stellte Untersuchungsergebnisse vor, wonach Kinder schon durch das Tragen von T-Shirt, Shorts oder Kappe ein signifikant geringeres Hautkrebsrisiko haben. Bei jenen, die T-Shirt, Shorts und Kappe tragen, sei sogar eine hochsignifikante Risikosenkung zu erzielen. Das Auftragen von Sonnenschutzcreme bringt der Referentin zufolge dagegen keine Risikoreduktion.

 

Als positives Beispiel nannte die Medizinerin Australien, wo Kinder im Sinne der Primärprävention in sogenannten SunSmart Schools lernen, wie sie sich vor der Sonne und Hautkrebs schützen können – offensichtlich mit Erfolg. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, inklusive Deutschland, nimmt die Hautkrebs-Inzidenz in Australien nicht zu, sondern konnte sogar leicht gesenkt werden. (ss)

 

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26.05.2017 l PZ

Foto: Fotolia/candy1812