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Takeda baut auf Innovation

24.11.1997  00:00 Uhr

-Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Takeda baut auf Innovation

"Erwarten Sie mehr von uns." So lautet das neue Firmenmotto des japanischen Arzneimittelherstellers Takeda. Mehr erwarten heißt für Takeda insbesondere, daß das Unternehmen auf innovative Produkte setzt. In Japan hat es das Unternehmen damit bereits zum größten Pharmaunternehmen gebracht. Weltweit rangiert es auf Platz 13.

Im Juni 1781 wurde Takeda in Osaka, Japan, gegründet. Seit 1981 gibt es Takeda auch in Deutschland. Die Takeda Pharma GmbH ist eine Tochter von Takeda Chemicals, Osaka, und der Grünenthal GmbH, Aachen. Der Gründungsgedanke bei diesem Joint-venture war, so Geschäftsführer Günter Josephs kürzlich in einem Interview, daß Grünenthal das Know-how in punkto Marktanalyse, Vertrieb und Infrastruktur einbringt, während Takeda die Produkt-Pipeline öffnet. Beide Partner sind an dem Tochterunternehmen zu jeweils 50 Prozent beteiligt. Hauptsitz von Takeda Pharma ist Aachen. Neben Josephs ist auch der Japaner Iwao Yokoyama Geschäftsführer bei Takeda. Bis Ende 1997 will das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl auf 420 erhöhen. Ende 1996 waren es noch 270.

Tätigkeitsschwerpunkte sind die Infektiologie, Gynäkologie, Gastrologie, neuerdings auch Herz-Kreislauf und Morbus Alzheimer. Josephs: "Wir bauen auf Indikationen oder Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden und die eine langfristige Investition lohnen. Wir bauen nur auf innovative Produkte. Die Situation in Japan ist: Eine Firma, die nicht forscht, hat keine Überlebenschancen. In Japan gibt es für länger eingeführte Produkte jedes Jahr oder alle zwei Jahre Preisabschläge. Wenn nichts Neues dazukommt, verliert man also automatisch den Markt, den Profit."

Deshalb setzt das Unternehmen weltweit auf Forschung und Entwicklung. Takeda beschäftigt insgesamt rund 16 500 Mitarbeiter. Hauptsitze sind der Gründungsort Osaka und Tokio. Das Unternehmen hat in Japan sechs Forschungs- und Entwicklungsstätten sowie sieben Produktionsstandorte. Außerhalb Japans hat Takeda neben dem deutschen Unternehmen Tochterunternehmen in den USA, in Frankreich, Italien, Großbritannien, Indonesien, Hong Kong, Taiwan, Thailand, auf den Philippinen, in Malaysia, Singapur und China. Takeda-Aktien werden an den sieben großen Börsen in Japan gehandelt.

1996 erwirtschaftete Takeda weltweit 838,8 Milliarden Yen Umsatz. Das deutsche Tochterunternehmen erreichte im Geschäftsjahr 1997 einen Umsatz von 205 Millionen DM, für das Geschäftsjahr 1998 erwartet Takeda Pharma einen Umsatz von 260 Millionen DM.

Im November führt das Unternehmen den neuen Angiotensin-II-Antagonisten Blopress (Candesartan) in Deutschland ein. Aufgrund seiner von dem Unternehmen als gut bewerteten Marktchancen wurde Candesartan der Firma Astra zur weltweiten Mitvermarktung in Lizenz gegeben.

PZ-Artikel von Monika Noll, Eschborn
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