Welt-Aids-Tag: Kampagne soll Solidarität stärken |
Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember planen bundesweit viele Vereine, Organisationen und Selbsthilfegruppen Aktionen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung haben heute auch das Bundesgesundheitsministerium, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Aids-Hilfe sowie die Deutsche Aids-Stiftung eine Kampagne angekündigt. Die Initiative «‹Positiv zusammen leben› – Solidaritätskampagne gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV» solle die Ausgrenzung von Betroffenen verringern, hieß es in der Mitteilung.
Mit Informationen etwa zu Übertragungsrisiken der Immunschwächekrankheit trage die Aktion dazu bei, «irrationale Ängste und Vorurteile abzubauen und Respekt und Normalität im Umgang mit HIV-positiven Menschen zu steigern», erklärt BZgA-Leiterin Dr. Heidrun Thaiss. HIV würde anhand von alltäglichen Situationen thematisiert, beispielsweise mit Fragen wie «Wie reagierst Du, wenn Du Dich in einen HIV-positiven Menschen verliebt hast?» oder «Wenn Dein bester Freund HIV hat? Wie, wenn die Erzieherin Deines Kindes in der Kita HIV-positiv ist?».
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) betont in der Mitteilung, es sei «höchste Zeit», dass Vorurteile im Umgang mit HIV-positiven Menschen der Vergangenheit angehörten. Der Berliner Fußball-Verband etwa gehe mit gutem Beispiel voran. Die Amateur-Mannschaften wollten mit einer Solidaritäts-Aktion ein Zeichen setzen und am 29. November mit roter Schleife auf dem Fußballfeld antreten.
Ulf Hentschke-Kristal vom Vorstand der Deutschen Aids-Hilfe warnt in der Mitteilung davor, aus Angst vor Ausgrenzung einen HIV-Test hinauszuzögern und deshalb nicht rechtzeitig mit einer Therapie beginnen zu können. «Das schadet auch der Prävention, denn die HIV-Therapie verhindert zugleich die Übertragung des Virus.» Hentschke-Kristal resümiert: «Mit HIV kann man heute in der Regel gut leben – mit Diskriminierung nicht!»
Laut BZgA leben in Deutschland rund 83.400 Menschen mit HIV, weltweit sind es demnach etwa 35 Millionen. Rund 30.000 Menschen seien bisher in Deutschland an den Folgen von Aids gestorben. Der Welt-Aids-Tag wird seit 1988 an jedem 1. Dezember begangen. (com)
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27.11.2015 l PZ/dpa
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