Pharmazeutische Zeitung online

ARMIN: Server soll Diskretion garantieren

Ärzte und Apotheker, die sich an der Arzneimittelinitiative ARMIN beteiligen, können künftig diskret und sicher Informationen und Daten austauschen. Dafür gibt es seit dem 13. August einen für das Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) zertifizierten Medikationsplan-Server, der laut den beteiligten Organisationen alle Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit erfüllt. Ausschließlich die an ARMIN beteiligten Ärzte und Apotheker können den Server ansteuern. Diese Vorgaben sind die Basis dafür, dass Ärzte und Apotheker den Medikationsplan eines Patienten einsehen und gemeinsam darüber diskutieren können.

 

Die Arzneimittelinitiative ARMIN ist ein gemeinsames Projekt der AOK-Plus mit den Kassenärztlichen Vereinigungen und Apothekerverbänden in Thüringen und Sachsen. Für die Beteiligten ist die nun mögliche sichere Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern ein großer Schritt. Laut dem Vorsitzenden des Sächsischen Apothekerverbandes, Thomas Dittrich, sind bereits einige ARMIN-Apotheken an das KV-Netz angebunden. In der folgenden Zeit könnten dann immer mehr Apotheker auf die Medikationspläne zugreifen. Dittrichs Thüringer Kollege Stefan Fink freut sich darüber, dass «ARMIN bald für alle beteiligten Apotheker erfahrbar sein wird». Und auch bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ist man zufrieden. «Das ist ein großer Beitrag dafür, die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten zu erhöhen», sagt KBV-Vorstand Regina Feldmann.

 

Mit ARMIN wollen Apotheker, Ärzte und die AOK in Sachsen und Thüringen die Wirtschaftlichkeit und Qualität der Arzneimittelversorgung verbessern. In Zukunft sollen die Ärzte nach Möglichkeit nur noch Wirkstoffe verordnen und der Apotheker die geeigneten Medikamente abgeben. Kernstück des Projekts sind Medikationsplan und -management. Zielgruppe sind Patienten, die täglich mehrere Arzneimittel einnehmen. (dr)

 

14.08.2015 l PZ

Foto: Fotolia/Photographee.eu