ARMIN liefert erste Erkenntnisse |
Ärzte und Apotheker sind mit dem Start der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) zufrieden. Seit dem Frühjahr werden Prozesse des Medikationsmanagements getestet. Das Fazit dieses Tests ist positiv: Aus Sicht der Ärzte und Apotheker habe die Zusammenarbeit bei der Betreuung der multimorbiden Patienten, deren Versorgung deutlich verbessert, heißt es in einer Pressemeldung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Gemeinsam könnten die Heilberufler besser die Therapietreue der Patienten überwachen. Zudem steige das Vertrauen der Patienten, wenn sie von zwei Experten gleichzeitig behandelt würden.
Apotheker verwiesen darauf, dass durch die Abstimmung zwischen Arzt und Apotheker beim Medikationsmanagement die Therapietreue und das Vertrauen der Patienten gefördert werden können. Die an der Pilotierung teilnehmende Apothekerin Anja Leistner aus dem sächsischen Ort Lichtentanne sagt: «Im Gespräch mit dem Patienten konnten viele Anwendungsprobleme erkannt und gelöst werden. Solch ein intensiver Austausch über die gesamte Medikation ist für Apotheker eine neue und interessante Aufgabe.»
Der Prozess Medikationsmanagement beginnt mit der Einschreibung des Patienten beim Arzt oder Apotheker. Dann erfasst der Apotheker die bisherige Gesamtmedikation und stellt sie über den Medikationsplanserver dem Arzt elektronisch zur Verfügung. Dieser prüft die Medikation auf Über-, Unter- oder Fehlversorgung und passt sie wenn nötig an. Schließlich erstellt er den neuen Medikationsplan.
Die Teilnehmer des Pilotversuchs sehen in diesem Ablauf eine klare und sinnvolle Aufgabenteilung zwischen Apotheker und Arzt im Sinne der Patienten. Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über Wirkstoff und Dosierung. Die Apotheker kümmern sich um mögliche Wechselwirkungen. Ab dem Spätsommer 2015 sollen in einer zweiten Pilotierungsphase die technischen Prozesse getestet werden können. (dr)
23.06.2015 l PZ
Foto: ABDA