Krebs: Zulassungsempfehlungen für drei Immuntherapien |
Drei Immuntherapien zur Behandlung unterschiedlicher Krebsarten haben vom Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur EMA eine Zulassungsempfehlung erhalten. Der Antikörper Pembrolizumab (Keytruda® von MSD) könnte damit zur Behandlung beim fortgeschrittenen metastasierten oder nicht-resezierbaren Melanom auf den Markt gelangen. Sein Angriffspunkt ist der Programmed-Death-(PD)-1-Rezeptor auf T-Zellen. Der Wirkstoff versetzt das körpereigene Immunsystem in die Lage, wieder verstärkt selbst gegen den Krebs zu kämpfen, indem er einen Signalweg blockiert, der das Immunsystem sonst ausbremst.
Auch die zweite zur Zulassung vorgeschlagene Immuntherapie, Nivolumab (Opdivo® von Bristol-Myers-Squibb), ist ein PD-1-Antagonist. Nachdem vor Kurzem bereits eine Zulassungsempfehlung zur Behandlung von Patienten mit malignem Melanom von dem EMA-Ausschuss ausgesprochen wurde, folgte nun eine zweite Indikation: das fortgeschrittene squamöse nicht-kleinzellige Lungenkarzinom.
Last but not least soll Dinutiximab (Unituxin® von United Therapeutics) laut dem EMA-Ausschuss zukünftig zur Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastomen zum Einsatz kommen. Diese seltene Krebsart bildet sich aus unreifen Nervenzellen und tritt vor allem bei jungen Kindern auf. Der monoklonale Antikörper Unituxin erkennt und bindet ein bestimmtes Antigen (GD2), das in großen Mengen auf der Oberfläche der Krebszellen vorhanden ist. Durch das Anheften an GD2 werden die Zellen als Ziel für das körpereigene Immunsystem gekennzeichnet, das die Krebszellen dann attackiert. Unituxin soll mit dem Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF), Interleukin-2 und Isotretinoin kombiniert werden. (ss)
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22.05.2015 l PZ
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