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Olivenöl und Nüsse gegen Schlaganfall

Mediterrane Kost reduziert das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko, auch wenn sie fettreich ist. Das zeigen die Ergebnisse einer großen prospektiven und randomisierten Studie, deren Ergebnisse im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.

 

Die spanischen Wissenschaftler um Dr. Ramon Estruch aus Barcelona teilten insgesamt 7447 Personen drei verschiedenen Gruppen zu. Zwei Gruppen sollten sich nach entsprechender Schulung mediterran ernähren – also viel Obst, Gemüse und Fisch, aber wenig rotes Fleisch, Wurst und Süßigkeiten zu sich nehmen. Auch Wein zu den Mahlzeiten war erlaubt. Eine dieser zwei Gruppen verwendete zudem übermäßig viel Olivenöl (50 g oder mehr pro Tag), die andere verzehrte zusätzlich 30 g gemischte Nüsse pro Tag (Mandeln, Wal- und Haselnüsse). Die dritte Gruppe war dazu angehalten worden, sich möglichst fettarm zu ernähren.

 

Die Studienteilnehmer im Alter von 55 bis 80 Jahren waren zu Beginn der Studie noch nicht herzkrank, hatten aber ein erhöhtes Risiko. Entweder waren sie an Typ2-Diabetes erkrankt oder wiesen mindestens drei kardiovaskuläre Risikofaktoren auf: Hypertonie, Rauchen, Adipositas, hohe LDL-Werte, niedrige HDL-Werte oder eine genetische Veranlagung.

 

Insgesamt 288 Teilnehmer erlitten während der Beobachtungszeit von fast 5 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall oder starben durch ein kardiovaskuläres Ereignis. In der Olivenöl-Gruppe traten 96 Ereignisse (3,8 Prozent) auf, in der Nuss-Gruppe waren es 83 Ereignisse (3,4 Prozent). Bei den Probanden, die sich fettarm ernährten, ereignete sich bei 4,4 Prozent (109 Teilnehmer) ein kardiovaskuläres Ereignis. Beide Ernährungsformen zeigten damit einen ähnlich günstigen Effekt: Das Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses war insgesamt bei der olivenölreichen Ernährung 30 Prozent und bei der Nuss-Gruppe 28 Prozent signifikant niedriger als bei der fettarmen Ernährung. Am deutlichsten schützte die Mittelmeerkost vor einem Schlaganfall, statistisch nicht signifikant hingegen war der protektive Effekt bei Herzinfarkt oder Tod durch ein kardiovaskuläres Ereignis. (va)

 

doi: 10.1056/NEJMoa1200303

 

07.03.2013 l PZ

Foto: Fotolia/Taiga