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ZL-Praxistipp

In-Prozess-Kontrollen für Emulsionen

18.02.2013  21:28 Uhr

Von Mona Tawab / Emulsionen bestehen aus mindestens zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten, wobei die eine Flüssigkeit in feinsten Tröpfchen in der anderen Flüssigkeit dispergiert vorliegt. Vor diesem Hintergrund bietet sich für die In-Prozess-Kontrolle die Bestimmung der Phasenverteilung an, die auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden kann. Im Folgenden werden potenzielle Methoden vorgestellt.

 

Filterpapiermethode: Eine Fingerkuppe Emulsion wird auf einem Filterpapier gerieben. Bildet sich ein bleibender Fettfleck, handelt es sich um eine W/O-Emulsion. Erkennt man einen bald trocknenden Wasserrand handelt es sich um eine O/W-Emulsion.

 

Verdünnungsmethode: Dieser Test beruht auf der Eigenschaft einer Emulsion, sich nur durch Zusatz der äußeren Phase verdünnen zu lassen. Die Phasenbestimmung kann durch Zugabe von drei Tropfen einer Emulsion in etwa 5 cm3 Wasser, Umrühren und anschließendem sanften Schütteln durchgeführt werden. Verteilt sich die Emulsion gleichmäßig auf das Gesamtvolumen des Wassers, liegt eine O/W-Emulsion vor. Haften jedoch die Emulsionstropfen zähe aneinander, kugeln sich zusammen oder breiten sich auf der Wasseroberfläche aus, liegt eine W/O-Emulsion vor. Letztere verteilt sich dagegen gut in 5 cm3 Olivenöl. Bei Salben und Cremes wird diese Methode jedoch nicht immer gelingen. Hier ist es besser, in einem Mörser mit dem Pistill zu untersuchen, wie sich das Wasser einarbeiten lässt.

 

Färbemethode: Dieser Test beruht auf der Eigenschaft einer Emulsion, die Farbe eines Farbstoffes anzunehmen, der sich in der äußeren Phase verteilt. Vor diesem Hintergrund wird eine Fingerkuppe Emulsion auf einem Uhrglas mit wenigen Krümelchen des wasserlöslichen Methylenblaus und des fettlöslichen Sudanrots verrieben. Färbt sich die Emulsion rot, so liegt eine W/O-Emulsion vor; färbt sie sich blau, liegt eine O/W-Emulsion vor.

 

Verfügt die Apotheke über zwei Elektroden kann der Emulsionstyp ebenso mit der Prüfung der Leitfähigkeit verifiziert werden. So wird ein elektrischer Strom nur durch eine O/W-Emulsion, nicht aber durch eine W/O-Emulsion geleitet, da Öl ein elektrischer Isolator ist. /

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