Impfung auch ohne Nebenwirkungen erfolgreich |
Annette Rößler |
30.04.2021 18:00 Uhr |
Heftige Impfreaktionen können gefährlich werden und sind deshalb unerwünscht, aber wenn man so gar nichts spürt, ist es oft auch nicht recht. Sorgen über einen ausbleibenden Impferfolg muss man sich in diesem Fall aber nicht machen. / Foto: Adobe Stock/anut21ng Stock
Mögliche Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe sind in der gerade laufenden gigantischen Impfkampagne selbstverständlich immer ein Thema. Sofern es sich nicht gerade um schwerwiegende Reaktionen wie die potenziell tödlich verlaufenden Gerinnungsstörungen handelt, die nach der Gabe der Vektorimpfstoffe von Astra-Zeneca (Vaxzevria®) oder Janssen (Johnson & Johnson) beschrieben wurden, wertet so mancher Betroffene sie durchaus positiv. Leichtes Fieber, Abgeschlagenheit und Schmerzen an der Injektionsstelle gelten gemeinhin als Zeichen dafür, dass die mit der Impfung bezweckte Immunreaktion stattfindet und der Körper Antikörper bildet.
Das stimme so jedoch nicht, betont Dr. Veenu Manoharan, Dozentin für Immunologie an der Cardiff Metropolitan University, in einem Beitrag auf der Plattform »The Conversation«. Sie erklärt darin den Unterschied zwischen angeborener und adaptiver Immunantwort und entkräftet damit die Befürchtung, dass ohne eine spürbare Impfreaktion auch keine Immunschutz infolge einer Impfung aufgebaut werde.
Symptome wie Fieber und Schmerz seien typische Entzündungszeichen und als solche Ausdruck einer Aktivierung des angeborenen Immunsystems, schreibt Manoharan. Dieses reagiere auf das nach der Impfung gebildete Fremdeiweiß, das Spike-Protein von SARS-CoV-2, unmittelbar und setze eine Entzündung in Gang, aus der die klassischen Reaktionen ein bis zwei Tage nach der Impfung resultierten.
Eine dauerhafte, spezifische Immunität gegen das Spike-Protein, die das Ziel der Impfung sei, werde jedoch nur durch eine Aktivierung des adaptiven Immunsystems erreicht. Diese werde durch Komponenten des angeborenen Immunsystems in Gang gesetzt und führe letztlich zur Bildung von T-Zellen und Antikörpern. Teilweise könne das adaptive Immunsystem eine vom angeborenen Immunsystem angeschobene Entzündung verstärken, was Betroffene als Nebenwirkung erlebten. Bei anderen wiederum laufe dieser Prozess unterschwellig ab, sodass keine spürbaren Symptome entstünden. Eine Immunität gegen das Virus entstehe aber trotzdem.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.